100 Jahre wachte die Bronze von Carl Hagenbecks Lieblingslöwen „Triest“ am Familiengrab der Tierparkdynastie. In der Familie Hagenbeck herrschen Erschütterung und Fassungslosigkeit.

Hamburg. 100 Jahre wachte die Bronze von Carl Hagenbecks Lieblingslöwen „Triest“ am Familiengrab der Tierparkdynastie auf dem Friedhof in Hamburg-Ohlsdorf. Jetzt ist sie gestohlen worden. Am Dienstagmorgen wurde die Tat bemerkt und die Polizei eingeschaltet.

In der Familie Hagenbeck herrschen nach dem Diebstahl „Erschütterung und Fassungslosigkeit“. An dieser Darstellung des schlafenden Löwen hingen nicht nur Familienerinnerungen, sie sei auch ein Kunstgegenstand, heißt es in einer Mitteilung des Tierparks. Man habe bereits Anzeige erstattet.

Erst im Frühjahr 2013 wurde vom Hagenbeck ́schen Familiengrab das Bronzetor entwendet. Anhand von Fotos konnte damals eine Replik angefertigt werden – das ist nach Auskunft von Hagenbeck im Fall des Löwen „Triest“ anders. Er sei unersetzlich.

Vermutlich waren es Buntmetalldiebe, die die Skulptur des schlafenden Löwen gestohlen haben. Sie sind ausschließlich an dem Material der Bronze interessiert und verhökern ihre Beute als Altmetall. Konkrete Hinweise auf die Täter lagen der Polizei zunächst nicht vor.

Die Skulptur des Löwen wurde von Josef Pallenberg geschaffen, der auch die großen Dinosaurier-Plastiken oder die Tierplastiken am früheren Eingangstor des Tierparks schuf.

Um Diebstähle zu verhindern, steht die Friedhofsverwaltung Ohlsdorf in engem Kontakt mit der Polizei. Alle Bronzen wurden katalogisiert und der Bestand wird regelmäßig kontrolliert. Zusätzlich wird die Reiterstaffel der Polizei auf dem Gelände eingesetzt.

Auch wenn die Hoffnung nicht groß ist, bittet die Familie Hagenbeck eventuelle Zeugen, sich bei der Polizei zu melden.