SPD-Fraktion will entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft einbringen. Zum Jubiläum im Mai 2014 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Hamburg. Knapp 100 Jahre ist er alt und seit je her ein Anziehungspunkt für erholungsbedürftige Großstädter: Spätestens wenn sich die Sonne über der Hansestadt zeigt, füllt sich der Hamburger Stadtpark mit vielen Familien. Auf den großen Spielplatz im Zentrum des 148 Hektar großen Parks könne deshalb nicht verzichtet werden, findet die SPD-Fraktion der Hamburgischen Bürgerschaft. Deshalb wird sie in der ersten Sitzung nach der Sommerpause einen Antrag auf Sanierung des Spielplatzes und des großen Wasserbeckens in die Bürgerschaft einbringen.

„Eine Sanierung ist dringend notwendig, weil in naher Zukunft viele der Spielgeräte nicht mehr den Sicherheitsstandards entsprechen würden und dann wohlmöglich zum großen Jubiläum 2014 der Spielplatz geschlossen sein könnte“, erklärte der Fraktionsvorsitzende Andreas Dressel. „Bereits jetzt mussten einige Geräte abgebaut werden, weil das Fundament zusammensacken könnte. Und das darf nicht so weiter gehen bei einem so wesentlichen und prägenden Bestandteil des Stadtparks.“ Wie bereits bei vorangegangenen Sanierungsinitiativen hofft die Fraktion nun auf eine breite Unterstützung in der Bürgerschaft.

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Den aktuellen Berechnungen zufolge würden die Bauarbeiten rund 1,6 Millionen Euro kosten, die aus dem „Sanierungsfonds Hamburg 2020“ bereitgestellt werden sollen. „Zwar wurden in den letzten Jahren immer wieder Reparaturen am Spielplatz vorgenommen, diese konnten den Substanzverlust aber nur herauszögern“, sagt der Urs Tabbert, SPD-Bürgerschaftsabgeordneter und selbst Winterhuder, der selber mit seinen Kindern den Spielplatz besucht. Einige der Spielgeräte sind erst in den letzten Jahren zwar neu aufgestellt worden, andere seien aber noch aus den 50er Jahren, in denen der Spielplatz mit samt dem großen Planschbecken gebaut wurde.

Ein Grund dafür, dass die Sanierung des Spielplatzes ein wenig teurer werden wird: Aufgrund von Denkmalschutzbestimmungen, beispielsweise für die Einfassungsmauer um das Wasserbecken herum, sind bei Bauarbeiten aufwendiger. Zudem wird man sich bemühen, auch die geplanten Spielgeräte an den Stil des Parks anzupassen, sodass der historische Charakter erhalten bleibt. „Das bedeutet natürlich nicht, dass wir nur ,museale’ Spielgeräte dort hinbauen werden“, sagt Dressel. „Aber besonders beim Fundament wollen wir darauf achten, dass es bestenfalls auch noch zum 200. Geburtstag steht.“ Zudem soll der Spielplatz „vandalismusresistent“ sein, fordert Dressel.

Um den Spielplatz rechtzeitig zum Jubiläumsjahr 2014 in Stand gesetzt zu haben, hat die SPD-Fraktion vor, bereits im Herbst mit den Bürgerbeteiligungsverfahren für die Planungen zu beginnen. Die Federführung sollen hierbei die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt und der Bezirk Nord übernehmen. „Wichtig ist uns, dass wir ganz stark Kinder und Jugendliche in diesen Prozess mit einbeziehen werden.“, sagt Dressel. Die Umsetzung soll im Winterhalbjahr 2013 und im Frühjahr 2014 geschehen, sodass passend zu den Jubiläumsfeierlichkeiten im Mai die Bauarbeiten abgeschlossen sein werden.

Die Sanierung ist eine von mehreren Maßnahmen, die von der Politik in den kommenden Monaten im Stadtpark angestoßen werden sollen. Auch die Trinkhalle des Stadtparks soll saniert werden, noch in diesem Jahr soll dort ein neues Café eröffnet werden. Zudem wird für das ehemalige FKK-Luftbad an der Hindenburgstraße 6 derzeit ein neuer Betreiber gesucht.

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Auch der Sockelausbau des historischen Planetariums soll voran getrieben werden, jedoch wird dieser nicht aus dem Sanierungsfonds finanziert werden. Konkrete Planung gibt es noch nicht. Bislang stammen aus diesem Topf die Gelder für die Instandsetzung von St. Katharinen und St. Nikolai. Auch die Sanierungen der Deichtorhallen und die Instandsetzung der Staats- und Universitätsbibliothek soll damit bezahlt werden. Der Fonds soll für den nächsten Doppelhaushalt auf insgesamt 50 Millionen Euro aufgestockt werden.