Das Wochenende war perfekt zum Grillen. Wieder einmal ließen aber viele ihren Müll im Stadtpark und am Elbstrand liegen - andere wurden kreativ.

Hamburg. Endlich ist der Sommer in den Norden zurückgekehrt. Nach dem vielen Regen in den vergangenen Wochen haben am Wochenende die Sonne und Temperaturen um die 23 Grad erneut die Grill- und Picknicksaison in der Hansestadt eingeläutet. Doch mit dem Schmaus im Freien zeigt sich auch ein allseits bekanntes Problem im Stadtpark und am Elbstrand: Auf Wiese und Sand liegt jede Menge Müll.

Die Barmbekerin Sabine Lettermann geht gerne am Stadtparksee spazieren. Doch am Boden liegende Plastikbecher, Pappteller und Zeitungspapier ärgern die 25-Jährige: „So versauen die Leute den Park für andere Besucher.“ Direkt neben den Überbleibseln eines Grillabends steht ein Müllcontainer, etwa hundert Meter weiter der nächste. „Es kann nicht sein, dass die Leute einfach zu faul sind, ihren Müll einzusammeln und in die Tonnen zu werfen“, meint die Passantin. „Das ist einfach nur ignorant.“

Wenige Meter weiter haben es sich fünf Mädels bei Steak und Würstchen gemütlich gemacht. „Wir haben unsere Mülltüten immer dabei“, sagt die Billstedterin Mitra. „Wir hinterlassen den Park so, wie wir ihn selbst auch gerne vorfinden möchten“, fügt sie hinzu. Mit der Einstellung stehe einem ausgelassenen Picknick nichts im Wege.

Auch am Elbstrand wurde am Wochenende fleißig gegrillt und gepicknickt, entsorgt wurden nicht alle Hinterlassenschaften. „Überall lassen die Leute ihren Müll liegen, sobald die Sonne scheint“, meint George Gomes. Er ist mit seiner Frau Claudia Büscher und den zwei Töchtern an die Elbe gekommen. Die Eltern sind Raucher, ihre Zigarrenstummel aber sammeln sie ein. „Die Kinder sollen schließlich nicht mit Kippen ihre Sandburgen bauen“, sagt Gomes. „Den Strand sollte man respektieren“, fügt der Bahrenfelder hinzu. Seitens der Hamburg Port Authority (HPA), die für die Reinigung des Elbstrands zuständig ist, zeigt man sich aber relativ entspannt in Bezug auf das vergangene Wochenende. "Die Müllbeseitigung verlief reibungslos. An solchen Wochenenden entsteht immer mehr Müll", sagt Kai Klümper von der HPA.

Auf Respekt vor der Umwelt soll auch eine mobile Skulptur am Elbstrand aufmerksam machen. Sieben mannshohe Gitterbehälter, gefüllt mit Müll, formen das Wort „Respekt“. Es sind Abfälle, die eine Hamburger Künstlerin im Stadtgebiet gesammelt hat und die an Sommertagen als Skulptur auf Reisen gehen. „Durch die Aktion sollen sich möglichst viele Leute angesprochen fühlen, damit sie ihren Abfall nicht einfach liegen lassen“, erklärt ein Teammitglied. Auch am Falkensteiner Ufer und an der Außenalster sei das Kunstwerk schon zu sehen gewesen. Die Skulptur am Elbufer zieht viele Blicke auf sich. So auch den von Tanja Schmidt aus Altona: „Man kann sogar seinen eigenen Müll dazu tun. Hoffentlich bewegt die Aktion die Leute, künftig nicht mehr so viel liegen zu lassen.“