“Jack the Ripper von Bremen“ diente dem ARD-Krimi “Es ist böse“ als Vorlage. Eine der drei ermordeten Prostituierten kam aus Hamburg. Der Krimi brachte der ARD den Tagessieg.

Hamburg/Frankfurt. Tagessieg für den dritten Fall des Ermittlerduos Nina Kunzendorf und Joachim Kròl: 25,8 Prozent der Fernsehzuschauer gruselten sich gestern vor den Fernsehgeräten, als ein Serientäter im Frankfurter Milieu drei Prostituierte ermordete. Schonungslos wurden die blutverschmierten und mit zig Messerstichen traktierten Opfer den 9,50 Millionen Zuschauern präsentiert.

Noch gruseliger allerdings: Die Frankfurter "Tatort“-Folge beruht auf einem authentischen Fall aus dem norddeutschen Raum, wie die " Bild "-Zeitung berichtet. Ende der achtziger Jahre ermordete der gelernte Tischler Gerhard S. drei Prostituierte brutal mit einem Messer, stahl seinen Opfern Geld. Von den Medien erhielt er den Namen "Jack the Ripper von Bremen“.

Auch die damals 30 Jahre alte Prostituierte Petra R. aus Winterhude verlor während der Mordserie ihr Leben. Sie war das dritte Opfer des arbeitslosen Täters, der 1992 für seine Taten ins Gefängnis kam. Seine Strafe - 15 Jahre Haft - hat er mittlerweile verbüßt.

Die Mordserie von Gerhard S. diente dem ARD-Krimi "Es ist böse“ zwar als Vorlage. Allerdings wurde der Fall für den Fernsehbildschirm dramaturgisch aufbereitet und um Einzelheiten wie den Klarsichtfolien-Fetisch des Mörders ergänzt.

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Anders als in der "Tatort“-Folge stellte sich der Mörder selbst der Polizei, bekannte sich schuldig und legte ein Geständnis ab, erinnert sich der Profiler Axel Petermann im Gespräch mit der "Bild“-Zeitung. Der kriminalistische Fallanalytiker und Bestsellerautor aus Bremen war damals an den Ermittlungen beteiligt.

Nach dem Tatort blieben 4,82 Millionen Menschen in der ARD bei Günther Jauchs Abendtalk dran, um den Auftritt von Samuel Koch zu erleben, der sich im Dezember 2010 bei Thomas Gottschalks ZDF-Show „Wetten, dass..?“ schwerverletzt hatte und seitdem querschnittsgelähmt ist.

Auf Platz zwei im Abendprogramm landete die ZDF-Komödie „Liebe, Babys und ein Neuanfang“ mit 5,55 Millionen Zuschauern (15,1 Prozent) vor der Sat.1-Krimiserie „Navy CIS“ mit 3,99 Millionen (10,9 Prozent). Auf den Filmklassiker „Pretty Woman“ mit Julia Roberts und Richard Gere bei RTL entfielen 3,66 Millionen Zuschauer (10,6 Prozent), auf die ProSieben-Actionkomödie „Hancock“ 3,40 Millionen (9,4 Prozent), auf die Vox-Show „Promi Shopping Queen“ 1,34 Millionen (4,1 Prozent) und auf den RTL-II-Katastrophenfilm „10.5 – Apokalypse“ 1,14 Millionen (3,7 Prozent).

Direkt vor der Primetime fiel der Vergleich zwischen RTL und Sat.1 zugunsten von Sat.1 aus: Die Dokusoap „Julia Leischik: Bitte melde dich“ sahen um 19 Uhr 4,19 Millionen Zuschauer (15,1 Prozent) und Miriam Pielhaus „Großstadtliebe“ um 19.05 Uhr 2,30 Millionen. Gut lief das Formel-1-Rennen bei RTL: Den Großen Preis von Bahrain, den Sebastian Vettel für sich entschied, schalteten um 14 Uhr 6,94 Millionen Zuschauer (37,6 Prozent) ein.

In der Gesamtwertung nach Marktanteilen liegt der Vorjahressieger RTL im Jahr 2012 bisher mit 13,4 Prozent vor dem ZDF (12,3 Prozent), der ARD (12,1 Prozent) und Sat.1 (9,9 Prozent). ProSieben (6,0 Prozent) steht vor Vox (5,6 Prozent), dann kommen Kabel eins (4,0 Prozent), RTL II (3,7 Prozent) und Super RTL (2,2 Prozent).

In der für die Privatsender wichtigen werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen führt RTL deutlich mit 17,9 Prozent vor ProSieben (11,7 Prozent) und Sat.1 (10,3 Prozent). Dahinter folgt Vox mit 7,5 Prozent vor der ARD (6,4 Prozent), dem ZDF, RTL II und Kabel eins (alle 6,0 Prozent).

Mit Material von dpa