Kürzungen von Ein-Euro-Jobs: Wie es mit Suppenküche, mobilem Haushaltsservice und PC-Werkstatt weitergeht, ist völlig ungewiss.
Hamburg. Infolge der Kürzung der Leistungen für Langzeitarbeitslose musste der Verein „Mook Wat e.V.“ zahlreiche Arbeitsgelegenheiten – sogenannte Ein-Euro-Jobs – streichen. Dadurch droht mehreren Einrichtungen in Dulsberg das Aus: Nicht nur die Suppenküche „Pottkieker“ , sondern auch der mobile Haushaltsservice und die PC-Werkstatt müssen möglicherweise in naher Zukunft eingestellt werden, berichtet „Mook Wat“-Projektleiterin Carmen Krüger.
Mehr als 260 Ein-Euro-Jobs seien bei „Mook Wat“ zu Beginn des Jahres weggefallen, so Krüger, davon 75 in den genannten Projekten. Zwar seien im Gegenzug 18 Mini-Job-Stellen für die mobile Haushaltshilfe, die Suppenküche „Pottkieker“ und die PC-Werkstatt eingerichtet worden, so dass diese Projekte derzeit noch weiterlaufen könnten. Doch sollte der Verein nicht die erhoffte Überbrückungsfinanzierung durch den Bezirk Nord erhalten, müssten die drei Dienste möglicherweise schon vor Ende Januar eingestellt werden, so Krüger.
„Wir können die Kosten nicht mehr tragen. Es muss eher heute was passieren als morgen, sonst können wir unsere Arbeit nicht weiterführen”, sagt die Projektleiterin. „Wir hoffen auf die Weiterfinanzierung durch den Bezirk.“
Ob und in welchem Maße der Verein „Mook Wat“ an den Geldern beteiligt wird, die die Stadt Hamburg dem Bezirk Nord zur Überbrückung zugesagt hat, entscheidet sich bis zum Ende der kommenden Woche. Doch selbst wenn „Mook Wat“ die Überbrückungsfinanzierung gewährt wird, bleibt unklar, wie es nach März mit den Projekten weitergeht.
Michael Werner-Boelz, Vorsitzender der GAL-Fraktion in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord, äußert sich beunruhigt bezüglich der Debatte über eine Schließung der Einrichtung.
„Wir wollen alles andere als einen Abbruch der Projekte. Das Ende der Einrichtungen würde einen riesigen Bruch in die soziale Stadtentwicklung reißen und fatale Konsequenzen haben. Man muss auf der politischen Ebene eine Lösung finden, der Senat ist jetzt gefordert.“
Andreas Schott, Bezirks-Fraktionsvorsitzender der CDU, sieht das ähnlich: „Wir erwarten, dass der Sozialsenator Detlef Scheele mit dem Bezirk ein Weiterwirken ermöglicht. Eine Schließung des mobilen Haushaltsservice wäre katastrophal.“
„Wir sehen die Projekte als sehr wichtig für die soziale Infrastruktur in Dulsberg an“, meint auch Ksenija Bekeris, Mitglied des Kreisvorstandes der SPD im Bezirk Nord.
Vom Ende der Projekte wären nicht nur die Mitarbeiter betroffen, die dann ohne Job dastünden, sondern auch die Menschen, die die Hilfsangebote bisher in Anspruch nehmen. „Eine Schließung wäre fatal, weil es einfach einen sehr hohen Bedarf an unseren Angeboten gibt“ so Projektleiterin Carmen Krüger. Sie leidet mit ihren Mitarbeitern: „Für die Menschen, die bei uns arbeiten, ist die Tätigkeit oft eine Chance, wieder einen Sinn in ihrem Leben zu sehen und Teil von etwas zu sein.“ (abendblatt.de)