Seit Donnerstag ist die Linie U3 zwischen Kellinghusenstraße und Barmbek gesperrt. Fahrzeiten verlängern sich um bis zu 20 Minuten.
Hamburg. Der nördliche Teil der Ringlinie U3 zwischen Kellinghusenstraße und Barmbek ist seit Donnerstag bis zum 28. August wegen Bauarbeiten gesperrt. Der Verkehrsbetrieb verlief den Umständen entsprechend trotzdem recht flüssig. Mitarbeiter der Hochbahn stehen bis zum Ende der Bauarbeiten Ende August vor den betroffenen U-Bahn-Stationen und helfen bei möglichen Fragen. Ein Busersatzverkehr ist eingerichtet.
"Die Sperrung wegen der Bauarbeiten an der U3 lief, was die Auswirkungen betrifft, gut an. Morgens um 7 Uhr war alles recht ruhig, zur Hauptverkehrszeit etwas später war es etwas gedrängt, aber nicht problematisch. Es wird ein paar Tage dauern, bis sich alle auf die Situation eingespielt haben", sagte Hochbahnsprecherin Maja Weihgold.
Fahrgäste an den Haltestellen waren zwar genervt, zeigten aber überwiegend doch Verständnis. "Die Situation ist natürlich nicht schön, aber die Hochbahn versucht, die Situation in den Griff zu bekommen", sagt Andre Otto. Verärgert zeigen sich Hochbahn-Kunden an der U-Bahn-Station Sierichstraße allerdings über den Ersatzverkehr. "Ich dachte, die Busse fahren direkt vor der U-Bahn. Der Ersatzverkehr startet aber von der Dorotheenstraße. Das ist ärgerlich, denn ich muss dringend zur Arbeit", sagt Sonja Metzger.
Viele Fahrgäste wollen sich für die nächsten Monate nach Alternativen umschauen. "Ich werde wohl auf mein Auto zurückgreifen müssen", sagt Kathrin Schmidt. Doch viele Verkehrsteilnehmer schrecken vor den hohen Benzinpreisen zurück. "Die steigenden Benzinpreise, die verzweifelte Suche nach Parkplätzen und die vollen Straßen im Berufsverkehr sind Grund genug, das Auto zu Hause stehen zu lassen", sagt Sonja Metzger. Doch auch sie wird wohl zum Autoschlüssel greifen müssen: "Der Ersatzverkehr dauert mir zu lang. Mir bleibt nichts anderes übrig."
Trotz des Unmuts vieler Fahrgäste zieht Hochbahnmitarbeiter Erik Harbeck, der die Kunden vor der U-Bahn-Station Sierichstraße informiert, ein positives Fazit: "Es ist doch verständlich, dass die Fahrgäste genervt sind, aber in der Regel fragen sie höflich, von wo aus der Ersatzverkehr fährt. Die meisten sind auch schon auf die Umstände eingestellt."
Brücken Saarlandstraße und Sierichstraße werden saniert
Für den Streckenabschnitt zwischen der Kellinghusenstraße und Barmbek hat sich das Verkehrsunternehmen viel vorgenommen. Das Projekt trägt den Namen "Winterhuder Brücken": Die Brücken Saarlandstraße und Sierichstraße sowie eine Brücke auf dem Betriebshof Barmbek werden ausgetauscht. Für den Einhub der bis zu 42 Meter langen Brückenteile wird es im Bereich Saarlandstraße und Sierichstraße auch zu Straßensperrungen kommen. Die U-Bahn-Brücke Dorotheenstraße wird instandgesetzt.
+++ Aufzüge für 20 Hamburger U-Bahnhöfe +++
Für Schaulustige: Am 3. und 4. August werden die U-Bahn-Brücken an der Saarlandstraße eingehoben, am 11. und 12. August ist es an der Sierichstraße so weit.
Die Sanierungsarbeiten der ein Jahrhundert alten Linie hatten in den vergangenen Jahren bereits mehrere Monate andauernde Sperrungen notwendig gemacht. Im Jahr 2010 stand die Bahn zwischen Rathaus und Baumwall rund fünf Monate still, 2011 verkehrten zwischen Berliner Tor und Mundsburg etwa dreieinhalb Monate keine Züge .