Hamburg. Der “grüne Bunker“ rückt näher. Für die erste von insgesamt fünf neuen Ebenen wurden gigantische Mengen an Stahl und Beton verbaut.
Die erste von fünf neuen Etagen auf dem Bunker an der Feldstraße auf St. Pauli ist am Freitag betoniert worden. Dafür mussten 650 Tonnen Stahl in den vergangenen Monaten mit Kränen auf das Bunkerdach gehievt werden. Etwa 1400 Kubikmeter Beton wurden auf 52 Meter Höhe hochgepumpt. Dabei kam eine der größten Betonpumpen in Deutschland zum Einsatz.
Das 40 Millionen Euro teure Bauvorhaben wird privat finanziert. Bauherr ist Thomas Matzen (Matzen Immobilien GmbH & Co. KG), Vermieterin ist die Erste Hamburger Projektmanagement GmbH (EHP). Matzen ist seit 1993 Erbauberechtigter der Hochbunkeranlage und hat damals den Bunker umgebaut sowie den heute existierenden Mietermix aus Kultur, Medien und Kreativwirtschaft zusammengestellt.
Die seit langem im Bunker ansässigen Tonstudios, Clubs und Unternehmen der Kreativwirtschaft behalten unverändert ihre Heimat im Bunker St. Pauli. Die Aufstockung soll 2021 fertig werden. Die NH-Group will dann ein Designhotel im Bunker betreiben. Zudem ist eine Veranstaltungshalle geplant, die auch für Schulsport genutzt werden kann.
Erstes Geschoss auf Grünem Bunker fertig
Der geplante Dachgarten auf dem Bunker soll der Öffentlichkeit zugänglich sein. Etwa 180 Menschen arbeiten seit vergangenem Sommer an der Vision des "grünen Bunkers". Die Pflanzen für das begrünte Dach – etwa 4800 Bäume, Gehölze, Sträucher, Hecken, Kletterpflanzen und Bodendecker – werden in der Hamburger Baumschule Lorenz von Ehren gezüchet. Die überwiegend immergrünen Pflanzen sind vor allem in Nordeuropa beheimatet und so an extremere Wetterlagen, wie sie in mehr als 50 Metern Höhe herrschen können, angepasst.
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Das Bürgerbeteiligungsprojekt Hilldegarden ist für die gemeinschaftliche Gestaltung zuständig. Der gemeinnützige Verein mit 80 aktiven Mitgliedern aus umliegenden Stadtteilen plant neben einer Gemeinschaftsküche und Kunstgalerie auch einen Informations- und Gedenkort, der die Geschichte des Bunkers aufarbeiten soll.