Hamburg . Insgesamt werden bei St. Pauli rund 160.000 Bienen beherbergt, die in diesem Jahr 67 Kilogramm Honig produziert haben.
Am Millerntor ging es am Freitag einmal nicht um Fußball – sondern um Bienen. Ewald Lienen, Technischer Direktor des FC St. Pauli hat nämlich den hauseigenen „Ewaldbienenhonig“ vorgestellt. Seit anderthalb Jahren gibt es zwei Bienenvölker im Millerntorstadion. Insgesamt werden rund 160.000 Bienen beherbergt, die in diesem Jahr 67 Kilogramm Honig produziert haben. Das sind 1200 Honiggläser.
„Die Leute denken ja schon, wir hier auf Pauli sind ein bisschen komisch, aber tatsächlich hat das Projekt einen ernsten Hintergrund“ erklärt Lienen. Grund für die Imkerei sei, auf das weltweite Bienensterben aufmerksam zu machen und die Menschen dafür zu sensibilisieren, dass Bienen eine wichtige Rolle für die Umwelt spielten. Denn Bienen dienten nicht nur dazu, Honig zu gewinnen, sondern seien immens wichtig für die Bestäubung von Pflanzen.
Zu viele Pestizide
„Der Mensch ist immer nur auf Gewinnstreben aus – damit zerstört er jedoch seine Lebensgrundlage“ sagt Lienen, dem die Arbeit für den Erhalt der Bienen sehr am Herzen liegt. „Hier in der Stadt haben die Bienen es noch besser als auf dem Land“, sagt Imkerin Jetta-Leena Ramcke, die bei St. Pauli die Bienen betreut. Schließlich gebe es auf dem Land mittlerweile zu viele Monokulturen auf den Feldern und es würden zu viele Pestizide eingesetzt.
„Jeder kann etwas gegen das Bienensterben unternehmen“, appelliert Christiane Huxdorff, Landwirtschaftsexpertin von Greenpeace. Man könne zum Beispiel biologische Produkte kaufen, die nicht mit Pestiziden behandelt werden oder in seinem eigenen Garten, auf dem Balkon oder der Fensterbank Blühweide aussähen, die als Nahrungsgrundlage für Honig- und Wildbienen dient. Eine solche Samenkörnermischung kann man auch in den St. Pauli Fanshops erwerben, dort findet man sie als „Bienenfuttermischung“. Der „Ewaldbienenhonig“ ist ab dem kommenden Montag in allen Fanshops von St. Pauli erhältlich – sowohl online als auch offline. Das 50-Gramm-Glas kostet drei Euro.