Hamburg . Der langjährige Geldeintreiber und Koberer war vor vier Wochen verstorben. Am Montag nun will der Kiez Abschied nehmen.
Vier Wochen nach dem Tod von Kiez-Urgestein Henry Hübner, auf dem Kiez nur als "Inkasso Henry" bekannt, kann die Beerdigung samt Trauerfeier endlich stattfinden. Wie Freundin Lizzy Voigt dem Abendblatt sagte, ist die Trauerfeier für den kommenden Montag um 14 Uhr auf dem Friedhof Ohlsdorf (Kapelle 10) geplant.
Wie berichtet hatte man den langjährigen Geldeintreiber und Koberer am 8. Mai tot in seiner Wohnung in Altona aufgefunden. Sein Tod löste weit über den Kiez hinaus Betroffenheit aus. Immer wieder war "Inkasso-Henry" in den vergangenen Jahren als Experte in Sachen Kiez im Fernsehen oder in Videos auf seinem YouTube-Kanal in Erscheinung getreten oder hatte Interessierte bei seinen Touren durch seinen alten Arbeitsplatz St. Pauli geführt.
Nach seinem Tod war jedoch unklar, ob eine Trauerfeier überhaupt stattfinden kann. Erst nachdem Freunde des Kiez-Urgesteins den Bruder des Verstorbenen ausfindig machen konnten, übertrug dieser die Rechte für die Beerdigung. Das Verhältnis zwischen den Brüdern war offenbar seit langem zerrüttet.
Viele Spenden eingegangen
Um die Beerdigung zu finanzieren, legten zahlreiche Freunde, Bekannte und Kiez-Institutionen zusammen. Auf der Crowdfunding-Plattform "Leetchi" startete Freundin Lizzy Voigt vor anderthalb Wochen einen Spendenaufruf, bei dem alleine 2135 Euro zusammenkamen. Darüber hinaus seien jedoch noch weitere Spenden eingegangen, so die langjährige Weggefährtin.
Unter den Sponsoren sind demnach auch das "Schmidts Tivoli" am Spielbudenplatz, wo Hübner regelmäßig zu Gast war, und das Tabledance-Lokal "Dollhouse" an der Großen Freiheit. Auch aus dem Hamburger FKK-Club "Babylon", das der Rotlicht-Größe Carsten Marek untersteht, sei Geld für die Beerdigung eingegangen. "Es ist sehr bewegend, wie viele sich zusammengetan haben, um Henry eine würdige Beerdigung zu ermöglichen", sagte Lizzy Voigt. Den Trauergottesdienst wird Sieghard Wilm, Pastor der St. Pauli Kirche, halten. Im Anschluss an die Beerdigung am Montag wollen sich einige Freunde und Weggefährten noch auf dem Kiez treffen.