Hamburg. Mehr als 1000 Euro an Spenden kamen bereits an – beileibe nicht genug, um die letzte Reise der verstorbenen Kiezgröße zu bezahlen.
Viele Jahre hat Henry Hübner vor allem davon gelebt, Geld einzutreiben – zur Not unter Androhung von Gewalt. Jetzt aber, fast drei Wochen nach seinem Tod, ist es „Inkasso-Henry“ selbst, für den Geld eingesammelt wird. Lizzy Voigt, die langjährige Weggefährtin und Managerin der Kiezgröße, hat auf der Crowdfunding-Plattform Leetchi einen Spendenaufruf gestartet.
Gebraucht werden demnach mindestens 4500 Euro, um Hübners Bestattung zu finanzieren. „Ich werde es nicht schaffen die Kosten alleine zu tragen“, schreibt Voigt. „Staatliche Unterstützung steht mir nicht zu, da ich keine Angehörige bin und das Ganze freiwillig übernehme.“ Um einen Nachlass habe sich „der Lebemann nicht bemüht“.
Gut 1000 Euro kamen bereits zusammen
Bis Freitagabend waren 18 Personen dem Aufruf gefolgt und hatten insgesamt mehr als 1000 Euro zur Verfügung gestellt. Ein großer Sponsor, schreibt Voigt, habe sich bislang nicht aufgetan. Neben weiteren Kiezgrößen hatte auch die Astra-Brauerei nach Hübners Tod ihr Beileid bekundet. Sein Bruder hatte Voigt die Rechte für die Beerdigung übertragen.
Eine anonyme Feuerbestattung ist laut Voigt dadurch verhindert worden. Geplant ist jetzt eine große Trauerfeier. „Helft mir meinen Freund würdig zu beerdigen, unser aller Kiez-Original, Urgestein, Hamburger Jung. Die Anteilnahme war so groß, viele verbinden etwas mit ihm und jetzt baue ich auf euch!“, schreibt Voigt.
Hübner hatte sich nach seiner Geldeintreiber- und Koberer-“Karriere“ einen Namen als Kiezexperte gemacht. Für Touristen bot der bullige Glatzkopf mit der markanten Stimme und der Vorliebe für Gold-Accessoires Touren durch seinen alten Arbeitsplatz St. Pauli an. „Inkasso-Henry“ Hübner war am 8. Mai tot in seiner Wohnung in der Großen Bergstraße (Altona-Altstadt) aufgefunden worden.