Hamburg. Deutliches Abstimmungsergebnis in der Bürgerschaft. Band zeigt sich erfreut über die Werbung, die die Partei für sie gemacht habe.
Die Bürgerschaft stellt sich einem Auftritt der linken Punkband Slime beim Hafengeburtstag nicht entgegen. In namentlicher Abstimmung lehnten die Abgeordneten am Mittwochabend mit 98 zu 5 Stimmen einen Antrag der rechtskonservativen AfD ab, gegen einen Auftritt der Hamburger Band am 8. Mai auf der Jolly Roger-Bühne zu intervenieren.
Slime ist unter anderem bekannt für ihr Lied „Deutschland“. Darin heißt es: „Deutschland muss sterben, damit wir leben können“. Das Bundesverfassungsgericht hat bereits im Jahr 2000 entschieden, dass das Lied Kunst im Sinne des Artikels 5 Grundgesetz ist.
Ein weiterer Song mit dem Titel „Bullenschweine“ von 1980 steht seit 2011 auf dem Index der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Aus Sicht der AfD bietet die Stadt damit einer Band ein Forum, „die gegen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung (...) auftritt und zur Gewalt gegen sie aufruft“.
Slime selbst verwies auf die Gerichtsentscheidung und darauf, dass sie das indizierte Lied nicht mehr spiele. Insgesamt zeigte sich die Band jedoch erfreut, dass die AfD unfreiwillig Werbung für den neuen Song „Sie wollen wieder schiessen dürfen“ mache, und so zur Verbreitung des Anti-AfD/Pegida/Hogesa-Inhalts beitrage. „Schönes Eigentor“, kommentierte Slime auf „Facebook“.