Klaus Kundel, Chef vom Dienst, führt seit vielen Jahren mit St. Georg eine Fernbeziehung. Die Liebe hat gehalten.
Mein Lieblingsplatz
Für einen Katholiken in der Diaspora keine Frage: der Mariendom! "Sanctus - Sanctus", heilig - heilig, verkündet in Riesenlettern das prachtvolle Goldmosaik in der Altarapsis, aber dies ist schon die einzige Extravaganz, die sich der spröde Bau aus dem Jahr 1890 erlaubt. Touristenbusse schreckt die Nüchternheit gnädigerweise ab. Wer dennoch kommt, will beten, in der Stille zu sich finden, vielleicht einfach nur für ein paar Minuten den Alltag hinter sich lassen. Willkommen ist jeder. Und manchmal schwebt auch ein Weihrauch-Wölkchen in der Luft.
Das Original
Dem Portier freundlich zunicken, dann durch die Drehtür und hinter der Rezeption rechts: Die Bar im Hotel Atlantic ist ein St. Georger Klassiker. Tiefe Ledersessel, ein Mann am Klavier und auf der Karte natürlich der Singa-pore Sling. Eine Krawatte braucht man auch nicht wirklich. Nur ein bisschen Glück. Dann könnte es geschehen, dass spät am Abend ein nuschelnder Dauergast mit Hut auf ein Glas vorbeischaut. Und wenn nicht, keine Panik. Dann gibt es immer noch seine schönsten "Likörelle" an den Wänden. Wir sind in Udo Lindenbergs Wohnzimmer.