Hamburg. Im Kampf gegen Einbrüche kontrollierte die Polizei in Norddeutschland am Donnerstag Hunderte Menschen. Hamburgs Fahnder melden mehrere Erfolge.
Bei einer länderübergreifenden und großangelegten Polizeiaktion gegen Diebstahl und Eigentumskriminalität sind in Hamburg am Donnerstag neun Menschen festgenommen worden. Auch Schleswig-Holstein und Niedersachsen waren beteiligt. Allein in der Hansestadt wurden etwa 280 Autos und rund 360 Menschen kontrolliert. Im Zentrum stand der Kampf gegen Einbrüche in Wohnungen.
Zwei der neun Festnahmen ereigneten sich laut Polizei Hamburg im Stadtteil Hammerbrook. Beamte in Zivil waren dort gegen 17.10 Uhr auf einen Audi A6 und einen Range Rover aufmerksam geworden. Beide Autos hatten schwedische Kennzeichen und fuhren offensichtlich in Kolonne.
Polizei-Aktion in Hamburg führt zu neun Festnahmen: Audi-Fahrer flüchtet zu Fuß
Als Polizisten die Fahrzeuge an der Nordkanalstraße anhielten, sprang der Audi-Fahrer aus seinem Wagen und rannte davon. Es dauerte nicht lange, bis er von Polizisten geschnappt wurde. Weil unklar war, wem der Audi und der SUV gehören, wurden die Autos sichergestellt. Genau wie ein ebenfalls in Schweden zugelassener Audi A5, der in St. Georg abgestellt war und auch dem Duo zugeschrieben wird.
Die 17 und 18 Jahre alten Fahrer des A6 und des SUV wurden vorläufig festgenommen, aber wenig später wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen den Jüngeren läuft nun ein Verfahren wegen des „Verdachts auf Fahren ohne Fahrerlaubnis“, heißt es vonseiten der Polizei Hamburg. Derzeit werde ermittelt, wem die teuren Karossen gehören.
Hamburg-Eidelstedt: Mann wird beobachtet, wie er eine Balkontür aufhebeln will
Einen weiteren Verdächtigen stellten Beamte in Eidelstedt. Eine aufmerksame Zeugin an der Lampestraße hatte beobachtet, wie ein Mann augenscheinlich versuchte, eine Balkontür am Nachbarhaus aufzuhebeln. Als er sie bemerkte, ergriff er die Flucht. Polizisten trafen wenig später an der nicht weit entfernten Elbgaustraße auf einen Mann, der zu der Beschreibung passte. Er kam zudem mit einem Brecheisen aus Richtung des Tatortes und stieg zu zwei weiteren Männern in ein Auto.
Die drei Männer im Alter von 36, 40 und 42 Jahren wurden festgenommen. Neben dem Brecheisen fanden die Polizisten auch Maskierungen und Pfefferspray in dem Wagen. An der Tür an der Lampestraße fanden die Ermittler tatsächlich Einbruchsspuren. Der 36-jährige Verdächtige wurde einem Haftrichter vorgeführt, seine beiden mutmaßlichen Komplizen durften die Wache wenig später wieder verlassen.
Hamburg-Heimfeld: Besitzer ortet gestohlenen Hyundai – Polizei observiert das Auto
Nicht minder spektakulär war auch eine Festnahme im Stadtteil Heimfeld. Dort, in der Hangstraße, war zwischen Mittwochnachmittag und Donnerstagmorgen ein Hyundai Tucson gestohlen worden. Allerdings hatte der 67 Jahre alte Besitzer die Möglichkeit, sein Auto zu orten. Dem Peilsender zufolge befand es sich an der nahegelegenen Straße Am Radeland.
Zielfahnder der Polizei beobachteten daraufhin den abgestellten Pkw und bemerkten einen 26 Jahre alten Mann, der sich dem Hyundai näherte und hineinsetzte. Als die Beamten ihn festnehmen wollten, leistete er Widerstand, heißt es in der Mitteilung. Er wurde später einem Haftrichter vorgeführt, das Auto beschlagnahmt.
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Etwa 360 Beamte waren an der Aktion in Hamburg beteiligt. Sie schrieben insgesamt acht Strafanzeigen, unter anderem wegen des Verdachts des Wohnungseinbruchs, Autodiebstahls, Widerstands und Urkundenfälschung. Zudem wurden „durch die Kontrollmaßnahmen Erkenntnisse mit Bezug zur Eigentumskriminalität gewonnen, deren weitere Aus- und Bewertung andauert“, heißt es vonseiten der Polizei Hamburg.