Hamburg. Leichtsinnig sprang ein Mann ins Gleisbett an der Reeperbahn. Es herrschte Regelbetrieb, die Stromschiene war eingeschaltet.
Am frühen Sonntagmorgen, kurz nach 4 Uhr, ist ein Mann an der S-Bahn-Haltestelle Reeperbahn ins Gleisbett gesprungen. Völlig unüberlegt und ohne sich der Gefahr bewusst zu sein, wollte er seine Kopfhörer zurückholen, die ihm auf die Schienen gefallen waren.
Nicht nur, dass zu dieser Zeit an der Reeperbahn Regelbetrieb herrschte. Ein Zug hätte jederzeit einfahren können – der Bremsweg wäre sehr wahrscheinlich zu lang gewesen, um vor dem Mann zu stoppen. Darüber hinaus führen die Stromschienen an S- und U-Bahnhöfen Starkstromleitungen mit 1200 Volt Gleichstrom. Eine Berührung kann zu tödlichen Verletzungen führen.
Reeperbahn: Er folgte seinen Kopfhörern ins Gleisbett – Stromschiene führt 1200 Volt
DB-Mitarbeitende beobachteten den Vorfall und forderten den 30-Jährigen auf, sofort die Gleise zu verlassen. Er kam dem zwar nach, trotzdem verständigten die Zeugen zusätzlich die Bundespolizei. Die Beamten erklärten daraufhin noch einmal ausführlich, warum es strikt verboten ist, die Gleise zu betreten.
„Der Aufenthalt im Gleisbereich ist lebensgefährlich und verboten“, heißt es von der Bundespolizei. Triebfahrzeugführer von Zügen könnten nicht ausweichen, oftmals seien die Bremswege zu lang, um ein Erfassen von Personen im Gleisbereich noch zu verhindern. „Häufig gefährden sich Personen in den Gleisen durch ihr leichtsinniges Verhalten nicht nur selbst, sondern auch Reisende und Helfer“, so die Beamten weiter.
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Welcher Gefahr er sich für seine Kopfhörer aussetzte, sei dem Mann nach eigenen Angaben überhaupt nicht klar gewesen. Er erklärte gegenüber den Beamten, er habe sich darüber „keine Gedanken gemacht“ und wollte nur seine heruntergefallenen Kopfhörer zurückholen. Videoaufnahmen konnten das bestätigen. Nun erwartet den Leichtsinnigen ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren wegen unerlaubten Aufenthalts im Gleisbereich.