Hamburg. Zu wenig Bezug, zu wenig Beachtung: Die Gehwegplatte des Panikrockers verlässt das ehemalige Café Keese – bleibt aber an der Reeperbahn.

Was in Hollywood im großen Stil zelebriert wird, gibt es auch in Hamburg – zumindest im kleinen Rahmen. Udo Lindenberg hat hier seinen eigenen Stern auf der Reeperbahn. Die Gehwegplatte soll dem Ausnahmekünstler ein dauerhaftes Denkmal setzen.

Das Problem: Zwar war der Ort des Lindenberg-Sterns einst gut gewählt. Immerhin lag er direkt vor dem Café Keese, auch bekannt als Udos zweites Zuhause auf St. Pauli. Nun aber ist das einstige Lieblingscafé des Rockers seit Jahren geschlossen. Zwischenzeitlich beherbergten die Räumlichkeiten des traditionsreichen Tanzlokals eine Fischbude. Heute steht dort ein Hotel. Der Bezug zu Udo Lindenberg aber ist verschwunden, und so sollte auch der Stern weichen.

Udo Lindenbergs Stern auf St. Pauli zieht um

Um genauer zu sein: Der Stern ist am 17. Oktober umgezogen. Weg vom geschlossenen Café und hin zur wohl größten Lindenberg-Attraktion der Reeperbahn: der Panik City am Spielbudenplatz.

Die immersive Erlebniswelt präsentiert sich als Reise in die Vergangenheit und setzt dabei auf modernste Technik. Mit VR-Brillen und interaktiven Touchscreens sollen Udo-Fans ihrem Idol ganz nahekommen.

Petra Jette Roitsch, die die Panik City seit der Eröffnung leitet, hat die Umsiedlung des Sterns mit der Bezirksverwaltung koordiniert. Sie erklärt: „Udo Lindenberg und die Reeperbahn – das gehört einfach zusammen. In seinem Song ‚Reeperbahn‘ hat er der ‚geilen Meile‘ ein Denkmal gesetzt.“ Nun sei es an der Zeit, dass die Reeperbahn ihr Denkmal für Lindenberg wieder aufpoliert – und angemessen platziert.

Udo Lindenbergs Stern: Verlegung war seit Längerem geplant

Die Verlegung war bereits seit über einem Jahr geplant. Nun ist der Umzug amtlich. Roitsch freut sich: „Der Stern hier vor der Panik City macht es für unsere Besucher noch greifbarer, auf den Spuren des Panikrockers zu wandeln. Udo hat Hamburg und St. Pauli geprägt wie kaum ein anderer Künstler, und ich bin überglücklich, dass er mit seinem Stern nun direkt bei uns an der Reeperbahn verewigt ist.“

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Auch Corny Littmann, Theatermacher, Schauspieler und einer der Geschäftsführer der Panik City, ist voll des Lobes: „Udo und ich sind seit vielen Jahren eng befreundet, und wir haben schon 2015 darüber nachgedacht, wie wir die Panik City zu einem Ort machen, an dem Udos außergewöhnliches Lebenswerk gebührend gewürdigt wird. Dass der Stern jetzt hier, direkt vor unserem Klubhaus St. Pauli, eingelassen wurde, ist eine wunderbare Fügung. Schließlich war St. Pauli immer ein Ort der Kunst, Kultur und des Entertainments – und das alles spiegelt sich in Udos Karriere wider. Es freut mich, dass wir hier zwischen Operettenhaus und Davidwache einen festen Ankerpunkt für sein Vermächtnis geschaffen haben.“