Hamburg. Der Influencer wollte auf dem Kiez eigentlich nur ein kurzes Video drehen. Was er dabei nicht bedacht hatte.

Eigentlich wollte der bekannte Influencer „Inkasso Ingo“ am Sonnabend auf dem Hamburger Kiez nur ein kurzes Video drehen. Dafür war er mit seinem historischen Mercedes 500 SEC, Baujahr 1985, mit der früher die Zuhälter unterwegs waren, am Beatles-Platz vorgefahren. In der mit Gardinen verhängten Hutablage lag wie immer sein Lieblingsstück, eine Baseballkeule mit der Aufschrift „Reeperbahn“ und dem Künstlernamen „Inkasso Ingo“. Doch das gefiel der Polizei in der Waffenverbotszone Reeperbahn überhaupt nicht.

Die Beamten wurden gegen 13.15 Uhr zum Beatles-Platz an der Reeperbahn gerufen. Es wurde ein Mann gemeldet, der auf der Reeperbahn mit einer Baseballkeule agierte, bestätigt auch die Polizei auf Nachfrage. Als „Inkasso Ingo“ bereits die Keule zurück ins Auto gelegt hatte, hielten ihn zwei Streifenwagen an der Großen Freiheit an. Die Beamten beschlagnahmten die Baseballkeule. Den Influencer erwartet nun eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz und des Tragens einer Waffe in der Waffenverbotszone.

St. Pauli: „Inkasso Ingo“ musste sein „Lieblingsstück“ erst einmal hergeben

„Das ist für mich Teil der Show, ich erkläre in humoristischer Weise das Leben auf dem Kiez“, so „Inkasso Ingo“, der bürgerlich M. von Hausen (33) heißt. Ingo gehört mittlerweile durch sein unverwechselbares Auftreten und seine markante Stimme, erinnert an die raue Stimme von Kiez-Legende „Inkasso Henry“, fest zu den Größen in der deutschen Comedy-Szene. Fast 60.000 Follower bei Instagram, 69.000 TikTok-Fans und mehr als 30.000 Zuschauer schauen seine Videos und Sketche, die einen einzigartigen Einblick in das pulsierende Leben auf dem berühmten Hamburger Kiez bieten.

„Das gehört zu meiner Rolle, ich wollte doch niemanden schaden, nur ein Video drehen“, so „Inkasso Ingo“. „Die Beamten kannten mich natürlich, und so ging es letztlich ganz sanft ab, als sie bemerkten, wer ich bin“, so der Comedian weiter. Dennoch mussten die Beamten das Recht durchsetzen und den Baseballschläger einsammeln. Ob er sein „Lieblingsstück“ wiederbekommt, ist noch fraglich, so ein Sprecher der Polizei, das entscheidet im Zweifel die Staatsanwaltschaft.

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