Hamburg. Am Jungfernstieg wundern sich Passanten über die Pontons auf der Binnenalster. Warum die Arbeiten für ein Großprojekt wichtig sind.

  • Schwimmende Baustellen auf der Binnenalster in Hamburg ziehen Blicke auf sich.
  • Warum ein Großprojekt von den Bohrergebnissen abhängt.
  • Arbeiten auf der Binnenalster sollen im Herbst abgeschlossen sein.

Es gab am Montag wahrlich schlimmere Plätze, um das herrliche Spätsommerwetter in Hamburg zu genießen. Gerade zur Mittagszeit tummelten sich Hunderte Menschen am Jungfernstieg, um in der Mittagspause die Sonne zu genießen. Neben der gewohnten Aussicht auf die Alsterfontäne gab es an der Binnenalster aber auch einen ungewöhnlichen schwimmenden Ponton zu bestaunen.

Knapp dreißig Meter vom Anleger der Alsterdampfer entfernt schwimmt ein rund 15 Meter langes Floß, auf dem Baugeräte, eine Bohrvorrichtung und zwei Container stehen. In unmittelbarer Nähe zur Unterführung des Jungfernstiegs schwimmt ein ähnlich ausgestatteter Baustellen-Ponton.

Alster Hamburg: Von schwimmenden Baustellen-Pontons werden Bodenproben entnommen

Wie das Abendblatt erfuhr, sind die schwimmenden Baustellen maßgeblich für die Errichtung der neuen U-Bahn-Linie U5. Bereits im März waren die Pontons im Einsatz, verschwanden aber wieder. Nun wurden die Arbeiten in der Hamburger Innenstadt wieder aufgenommen. Am Montagmittag wurden immer wieder Bodenproben vom Grund der Alster nach oben befördert. „Seit diesem Frühjahr gibt es dafür die zwei Pontons auf der Binnenalster, von denen aus die Bohrgeräte an einer Reihe von Bohrpunkten umfangreiche Bodenproben entnehmen. Diese werden anschließend zur geotechnischen Untersuchung ins Labor geschickt und ausgewertet“, erklärt eine Sprecherin der Hochbahn.

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Nach Auswertung der gewonnenen Erkenntnisse über die Beschaffenheit des Bodens wird entschieden, wie beim Bau der neuen U-Bahn-Linie vorgegangen wird. „Auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse über den Baugrund werden sich Empfehlungen für das Bauverfahren und den Einsatz von Maschinen und Baumaterial ableiten lassen. Die Bohrungen reichen in der Binnenalster bis zu einer Tiefe von 65 Metern und sollen diesen Herbst abgeschlossen sein“, so die Hochbahn-Sprecherin.