Hamburg. Der Club hat auf die Tragödie am Millerntor-Stadion reagiert. Bereits am Montag hatte es in Hamburg einen tödlichen Arbeitsunfall gegeben.

Schock am Millerntor-Stadion des FC St. Pauli in Hamburg. Bei Bauarbeiten ist ein Arbeiter am Dienstag vom Dach des Gebäudes gestürzt, wie ein Sprecher der Feuerwehr Hamburg dem Abendblatt sagte. Der Mann sei kurze Zeit später seinen Verletzungen erlegen.

Die Polizei hat die Ermittlungen zu dem tödlichen Unfall übernommen.
Die Polizei hat die Ermittlungen zu dem tödlichen Unfall übernommen. © Michael Arning | Michael Arning

Nach ersten Ermittlungen der Polizei fiel der Mann durch eine Kunststoffverkleidung, stürzte 20 bis 30 Meter in die Tiefe und schlug auf der Tribüne auf. Notarzt und Sanitäter waren rasch vor Ort, konnten den Verunglückten aber trotz Reanimationsversuchen nicht mehr retten.

Schock beim FC St. Pauli: Mann stürzt von Dach des Millerntor-Stadions und stirbt

Die Polizei geht von einem Arbeitsunfall aus. Nähere Erkenntnisse zum Hergang des Unglücks und zur Identität des Mannes lagen am Abend zunächst nicht vor.

Beamte stehen auf dem Dach des Stadions.
Beamte stehen auf dem Dach des Stadions. © Michael Arning | Michael Arning

Der FC St. Pauli hat umgehend auf die Tragödie reagiert. „Leider hat es am Millerntor einen Arbeitsunfall mit Personenschaden gegeben“, schrieb der Zweitligaclub auf Twitter. „Wir haben daher den Harald-Stender-Platz gesperrt; das Clubheim, die Geschäftsstelle und der Fanshop sind vorerst geschlossen. Wir bitten um Verständnis.“ Geplante Stadionführungen wurden auch für Mittwoch abgesagt.

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St.-Pauli-Präsident Göttlich nach tödlichem Arbeitsunfall „tief erschüttert“

St.-Pauli-Präsident Oke Göttlich zeigte sich von der Tragödie „tief erschüttert“, wie es in einer Mitteilung des Clubs am Abend hieß. „Wir sind schockiert über diesen schrecklichen Unfall“, sagte Göttlich. „Der FC St. Pauli ist in Gedanken bei den Angehörigen, denen wir viel Kraft in diesen schweren Stunden wünschen.“

Das Landeskriminalamt und das Amt für Arbeitsschutz haben die Ermittlungen übernommen. Dafür würden auch Videoaufnahmen ausgewertet, teilte St. Pauli mit. Hinweise auf Mängel beim Arbeitsschutz lägen bislang nicht vor.

Am Nachmittag war zudem noch das Kriseninterventionsteam am Unfallort, um Menschen psychologisch zu betreuen, die den Unfall hatten mit ansehen müssen oder anderweitig davon betroffen waren.

Tödlicher Arbeitsunfall auch in Hamburg-Heimfeld

Es war der mittlerweile neunte tödliche Arbeitsunfall in diesem Jahr in Hamburg. Bereits am Montagmittag war im Stadtteil Heimfeld ein 48-Jähriger verunglückt und später seinen Verletzungen erlegen.

Der Lastwagenfahrer war mit seinem Fahrzeug zu einem Schrotthandel in die 2. Hafenstraße gefahren. Dort sollte die Fracht entladen werden. Dazu stieg der Mann gegen 13.30 Uhr auf seinen Lkw, um die Plane zu öffnen, die als Sicherung über die lose Ladung gespannt war.

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Der 48-Jährige stürzte ab und fiel etwa drei Meter tief. Dabei zog er sich schwerste Kopfverletzungen zu. Er kam unter Notarztbegleitung ins Krankenhaus, wo er am Nachmittag den Verletzungen erlag. Das Amt für Arbeitsschutz und das Landeskriminalamt haben Ermittlungen aufgenommen.