Nach dem Feuer auf Finkenwerder diente eine Gaststätte als Prüfungsraum. Schule gibt Hinweise zum Start des Präsenzunterrichts.
- Nach Brand auf Finkenwerder startet der Präsenzunterricht wieder
- Stadtteilschule Finkenwerder rät, Kinder warm anzuziehen
- Eltern wird freigestellt, Kinder zu Hause zu lassen
Nach dem Feuer in der Stadtteilschule Finkenwerder, bei dem die Zweifeldturnhalle völlig zerstört wurde, steht die genaue Ursache weiterhin nicht fest. Brandermittler des Landeskriminalamtes haben externe Gutachter hinzugezogen, die an der Brandstelle waren.
Sie haben die Gasinstallation unter die Lupe genommen, sie steht zunächst im Fokus der Ermittlungen. Der Grund sind sichergestellte Aufnahmen einer Überwachungskamera, die darauf hinweisen, dass es in der Turnhalle eine Verpuffung gab.
Am kommenden Mittwoch soll es auf dem Schulgelände wieder Präsenzunterricht geben, den die Schüler wohl in dickerer Kleidung absolvieren müssen. In einem Elternbrief, der dem Abendblatt vorliegt, wird darauf hingewiesen, dass sich die Schüler warm anziehen sollten, da die Schule weiter vom Gasnetz getrennt ist.
Brand an Stadtteilschule Finkenwerder: Kinder dürfen weiterhin zu Hause bleiben
Stattdessen sollen Dieselaggregate für den Heizbetrieb eingesetzt werden. Den Eltern wurde deshalb freigestellt, ihre Kinder an den letzten drei Tagen vor den Ferien zu Hause zu lassen.
Aktuell erhalten die Schüler der Stadtteilschule, aber auch die Schüler des angrenzenden Gymnasiums Fernunterricht. Lediglich die Sechstklässler wurden in der nahen Grundschule unterrichtet. Dort oder im Jugend- und Familienzentrum konnten auch Kinder lernen, die nicht zu Hause betreut werden konnten.
Oberstufenschüler mussten ihre Klausuren in ungewohnter Umgebung schreiben, nämlich im Saal einer Gaststätte am Steendiek. Deren Festsaal wurde kurzerhand in einen Prüfungsraum umgewandelt.
Feuer an Stadtteilschule Finkenwerder: Gasnetz Hamburg untersuchte Leitungen
Unterdessen sind vom Schulgelände die Trümmer weitgehend entfernt worden. Zunächst waren die Siele gereinigt worden, in die Löschwasser gelangt war. Dabei gab es schon früh eine gute Nachricht. Das Löschwasser ist nicht kontaminiert gewesen. Die Halle selbst wird komplett abgerissen. Auch diese Arbeiten gehen dem Ende entgegen.
Gasnetz Hamburg hat in der Woche nach dem Brand die unterirdisch verlegten Gasleitungen überprüft. Auch alle Hausanschlüsse, über die Gas in die Schulgebäude kommt, wurden untersucht. Dabei, so heißt es in dem Schreiben, seien keine Undichtigkeiten festgestellt worden.
Feuer an Stadtteilschule Finkenwerder: Ältere Gasleitungen werden erneuert
Da es bereits im vergangenen Jahr unmittelbar vor den Sommerferien eine durch Gas ausgelöste Verpuffung auf dem Schulgelände gab, bei der das nahe an der jetzt betroffenen Turnhalle liegende Verwaltungsgebäude zerstört wurde, war bereits letzten Sommer ein Teil der Gasleitungen ausgetauscht worden. Die noch im Boden liegenden älteren Gasleitungen sollen in den kommenden Wochen erneuert werden. Der Auftrag, so heißt es, sei vergeben. Die Arbeiten sollen bis zum Ende der Frühjahrsferien abgeschlossen sein.
Am Sonntag hatte ein Spaziergänger am frühen Morgen den Brand der Turnhalle gemeldet. Das Feuer hatte sich beim Eintreffen der ersten Löschfahrzeuge bereits auf das gesamte Gebäude ausgebreitet. Die vorwiegend aus Holz gebaute Turnhalle war noch während der Löscharbeiten eingestürzt. Menschen waren bei dem Brand nicht verletzt worden. Die genaue Schadenshöhe wurde bislang nicht beziffert. Experten gehen aber von einem Millionenbetrag aus.