Hamburg. Um die Bedienungen zu schützen, wurde das Lokal auf St. Pauli zur fußballfreien Zone erklärt. Die Situation sei „inakzeptabel“.
Während halb Hamburg im EM-Fieber ist und vielerorts friedlich gefeiert wird, zeigen sich die Schattenseiten der Europameisterschaft an anderer Stelle. Das beliebte Restaurant „Mexiko Straße“ mitten auf St. Pauli (Detlev-Bremer-Straße) berichtet von Vorfällen mit Fußballfans, die so bedrohlich waren, dass man das Restaurant zur „fußballfreien Zone“ erklärt und die Terrasse geschlossen hat.
Wegen des hohen Alkoholkonsums und der Gefahr von Angriffen, hatte die Polizei bereits im Vorwege Maßnahmen ergriffen und zum Beispiel ein Waffenverbot erlassen.
EM 2024 Hamburg: Betrunkene Fußballfans belästigen Bedienungen
In einem Instagram-Beitrag schreiben die Betreiber des Restaurants Mexiko Straße: „Seit dem Beginn der Fußball-EM sind unsere Bedienungen, insbesondere die Frauen, mehrfach von betrunkenen Männergruppen in Fußball-Shirts belästigt worden. Das ist inakzeptabel.“
Ein Team-Mitglied betont: „Es geht hier vor allem um Leute, die nur vorbeilaufen oder sich auf der Straße aufhalten, und nicht unbedingt um unsere potenziellen Gäste.“ Die Terrasse habe man geschlossen, um besser kontrollieren zu können, mit wem das Personal Kontakt hat. „Wir möchten eine Atmosphäre schaffen, in der sich unser Personal und unsere Gäste sicher fühlen.“
Einmal habe man Polizisten auf der Straße um Hilfe gebeten, weil sich mehrere Menschen sehr aggressiv verhalten hätten. „Aber die Polizisten waren in diesem Moment nicht in der Lage, uns zu helfen. Sie sagten uns, wir sollen die Wache anrufen“, so ein Team-Mitglied. Und weiter: „Die Polizei wurde offenbar vor eine unlösbare Aufgabe gestellt, da so viele Betrunkene und aggressive Leute auf den Straßen unterwegs sind, dass sie nicht überall eingreifen können.“
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EM in Hamburg: Kiez-Restaurant schließt Terrasse, um Personal zu schützen
Das Restaurant Mexiko Straße betont aber: „Wir möchten in keiner Weise sagen, dass die Polizei nicht helfen möchte oder einen schlechten Job macht. Der Post sollte keine Kritik sein, sondern verständlich machen, wieso wir in der momentanen Situation entschieden haben, nur noch im Gastraum zu bedienen.“ Die Terrasse bleibt vorerst geschlossen.
Der Appell an die Gäste: „Lasst uns aufeinander aufpassen. Wenn ihr euch in irgendeiner Form unwohl fühlt, kommt zur Bar und sprecht mit dem Personal. Dann werden wir uns darum kümmern.“ Auch solle man sofort Bescheid geben, wenn das Personal schlecht behandelt wird.