Hamburg/Berlin. Nach Unglück zwischen Neumünster und Brokstedt gibt es am Freitag noch Verspätungen. Schaden auf Strecke Hamburg-Berlin behoben.

Während der ADAC zum Pfingstwochenende vor massiven Verkehrseinschränkungen im Norden warnt, läuft es auf der Schiene nicht besser: Am Donnerstag meldete die Deutsche Bahn Ausfälle und Verspätungen auf der Strecke Hamburg–Berlin. Und auch in Richtung Norden, zwischen der Hansestadt und Neumünster, kam es zu einem folgenschweren Vorfall. In beiden Fällen war eine defekte Oberleitung der Grund für die Verzögerungen.

Bahnstrecke Hamburg–Berlin: Ausfälle und Verspätungen wegen Oberleitungsstörung

Wie eine Bahnsprecherin auf Abendblatt-Anfrage sagte, entdeckte man die Oberleitungsstörung im Raum Aumühle gegen 10.45 Uhr. Der Sturm hatte einen Baum auf die Gleise geweht. Erst am Nachmittag war die Strecke wieder eingleisig befahrbar, komplett wurde die Sperrung gegen 3.20 Uhr am Freitagmorgen aufgehoben, so eine Bahnsprecherin.

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Auch auf der Strecke zwischen Neumünster und Elmshorn kam es am Donnerstag zu massiven Einschränkungen, weil ein Baum bei Brokstedt auf eine Oberleitung gestürzt war. Die Sperrung wurde in der Nacht zu Freitag zwar aufgehoben, Reisende des Regional- und Fernverkehrs müssten jedoch weiterhin mit Verspätungen rechnen, so die Bahnsprecherin. Bislang sei die Strecke nur eingleisig befahrbar, weshalb es zu Verzögerungen von bis zu einer Stunde und auch noch Zugausfällen kommen könne. „Wir rechnen mit einer kompletten Freigabe der Strecke im Laufe des Freitags.“

Regionalverkehr Hamburg-Neumünster fällt aus – Baum auf Oberleitung gestürzt

Nach Abendblatt-Informationen hatte eine starke Böe den Baum umgeweht. Der Zug soll dann den Stamm erfasst und mitgeschleift haben. Dabei wurde offenbar auch eine Oberleitung aus ihrer Verankerung gerissen. Mehr als 500 Menschen sollen sich in der Bahn befunden haben.

Weil die Klimaanlage wegen des Unfalls nicht betrieben wurde, sollen die Temperaturen im Inneren der Waggons auf bis zu 45 Grad gestiegen sein. Mindestens ein Mensch soll aufgrund von Kreislaufproblemen aus dem Zug gebracht worden sein, auch von weiteren Verletzten ist die Rede. Nach etwa einer Stunde konnten alle Passagiere den Zug bei Padenstedt verlassen.