Hamburg. Englische Kette eröffnet das siebte Haus in der Hansestadt. Warum die Betreiber auf Hamburg und diesen speziellen Standort setzen.

Die Alte Wache an der Adenauerallee befindet sich schräg gegenüber vom ZOB und wenige Gehminuten vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt. Aus touristischer Sicht eine Eins-a-Lage. 

Doch im kommenden Jahr wird das traditionsreiche, Ende der 1970er-Jahre eröffnete Hotel schließen. Das Gebäude wird im vierten Quartal 2025 abgerissen. Doch es gibt Pläne für den begehrten Standort in Hamburg: Dort soll ein neues Hotel entstehen.

Hotel Hamburg: In St. Georg entsteht das siebte Premier Inn in der Hansestadt

Die englische Premier-Inn-Kette wird hier 2028 ein Haus mit 295 Zimmern und einem Gastronomieangebot eröffnen – und damit dann in Hamburg an sieben Standorten vertreten sein. Die Hotels sind nicht klassifiziert, aber im Drei-Sterne-Bereich angesiedelt. Die Marke wirbt mit dem Motto: „Alles Premium. Außer der Preis.“ 

In Deutschland gibt es aktuell 60 Premier-Inn-Hotels. Weltweit sind es rund 850 Häuser, die vor allem im Vereinigten Königreich sowie in Irland und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu finden sind.

Es ist bekannt, dass St. Georg wegen der zentralen Lage eine Hotelhochburg ist, vor allem in den Straßen hinter dem Hauptbahnhof reiht sich ein Beherbergungsbetrieb an den anderen. Vor wenigen Wochen hat das Abendblatt darüber berichtet, dass auch am Steindamm direkt neben dem legendären Hansa-Theater ein Büro- und Geschäftshaus abgerissen werden und Platz für ein „me and all“ Hotel, eine junge Marke der Lindner-Gruppe, mit rund 200 Zimmern machen soll.

St. Georg: 80 Millionen Euro geben Investoren für das Hotelprojekt an der Adenauerallee aus 

Aber zurück an die Adenauerallee: Die Alte Wache mit ihren 99 Zimmern – die kleinsten sind zwölf Quadratmeter groß – wird aktuell noch von der Novum Hospitality betrieben, die in St. Georg zahlreiche Häuser ihr Eigen nennt. Die Fotos auf der Internetseite präsentieren ein Haus mit plüschiger Inneneinrichtung, die einen eher nostalgischen Charme vermittelt. 

Das Neubauvorhaben auf dem rund 3800 Quadratmeter großen Grundstück mit einem nach Abendblatt-Informationen Gesamtvolumen von rund 80 Millionen Euro wird gemeinsam von dem Hamburger Projektentwickler PEG und der Reiß & Co. Gruppe mit Firmenzentrale in München umgesetzt. 

Die beiden Partner gründeten die Projekt Hamburg Adenauerallee GmbH: „Mit Premier Inn haben wir einen bedeutenden Partner sowie eine starke, internationale Hotelmarke für den Standort gewinnen können und freuen uns sehr über die langjährige Zusammenarbeit“, sagt Geschäftsführer Christian Marquardt.

Wolfgang Raike ist der Vorsitzende des Tourismusverbandes Hamburg und spricht sich für mehr Hotels in der Stadt aus.
Wolfgang Raike ist der Vorsitzende des Tourismusverbandes Hamburg und spricht sich für mehr Hotels in der Stadt aus. © FUNKE Foto Services | Marcelo Hernandez

Der Immobilienexperte verspricht: Geschäftsreisende und Städtetouristen werden von dem neuen Angebot und der sehr guten regionalen Anbindung profitieren.

Hotel-Boom: Tourismusverband sieht Potenzial für noch mehr Häuser in Hamburg 

Die Premier-Inn-Kette, deren Portfolio bereits rund 1000 Zimmer umfasst, hat noch viel vor in der Elbmetropole: „Wir sind große Hamburg-Fans und freuen uns sehr, wenn wir uns dort ein weiteres Objekt sichern können. Die Hansestadt hat einen sehr starken Hotelmarkt, und wir sehen weiterhin enormes Wachstumspotenzial für Premier Inn“, erklärt Chris-Norman Sauer, Direktor Akquisitionen für Deutschland.

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Aber brauchen wir wirklich noch mehr Beherbergungsbetriebe in Hamburg? Dazu sagt Wolfgang Raike, Vorsitzender des Tourismusverbandes Hamburg, dem Abendblatt: „Wir haben in der Vergangenheit gesehen, dass neue Hotels zusätzliche Nachfrage mit sich bringen. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, und darum begrüße ich neue Projekte für Hamburg sehr.“