Hamburg. Die Bundespolizei hat innerhalb von sechs Stunden gleich drei zur Festnahme ausgeschriebene Männer entdeckt. Die Hintergründe.

Sie wurden wegen Erschleichen von Leistungen, Beleidigung und wegen Trunkenheit im Verkehr verurteilt, sollten eigentlich ihre Strafen bezahlen beziehungsweise absitzen: Doch die drei Männer waren in Hamburg unterwegs und dabei nicht gerade unauffällig.

Wie die Bundespolizei am Sonnabend mitteilte, sind am Freitag gleich drei gesuchte Männer innerhalb von sechs Stunden den Beamten ins Netz gegangen. Wodurch sie auffielen? Durch ein falsches Ticket, eine Zigarette und einen Streit.

Jungfernstieg: Wegen Beleidigung gesucht, 39-Jähriger streitet am Bahnhof

Ausgerechnet wegen Beleidigung war ein 39-Jähriger zur Festnahme ausgeschrieben, den die Polizisten am Bahnhof Jungfernstieg am Freitagmittag antrafen. Dort war er in einen verbalen Streit verwickelt, der laut Bundespolizei unmittelbar drohte, in eine körperliche Auseinandersetzung zu münden. Die Bundespolizisten konnten die beiden Streithähne trennen.

Der 39-Jährige zeigte sich jedoch laut Bundespolizei sehr uneinsichtig, war aggressiv und wollte sein Fehlverhalten nicht einsehen. Eine Überprüfung der Personalien ergab die Ausschreibung zur Festnahme. Er war wegen „Beleidigung“ zu einer Geldstrafe von 2400 Euro verurteilt worden, die er aber bislang nicht gezahlt hatte. Er muss eine Ersatzfreiheitsstrafe von 80 Tagen verbüßen. Da er den Betrag nicht zahlen konnte, ging es für ihn in Haft.

Bahn Hamburg–Bremen: Falsches Ticket führt Polizisten zu weiteren Gesuchten

Zuvor hatten Beamte der Bundespolizei bereits einen 35-Jährigen überführt, der mit einem falschen Ticket in der Regionalbahn von Bremen nach Hamburg-Harburg unterwegs war. Wie die Bundespolizei mitteilte, zeigte er am Freitagmorgen um 8.23 Uhr einem Kontrolleur ein Deutschlandticket vor, konnte sich selbst aber nicht ausweisen. Beamte der Bundespolizei Hamburg stellten die Identität fest – und noch mehr.

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Das vorgezeigte Deutschlandticket gehörte einer fremden Person. Zudem zeigte sich, dass ein Haftbefehl gegen den Mann vorlag. Er war wegen „Trunkenheit im Verkehr“ verurteilt worden. Seit Juni 2021 suchte ihn die Staatsanwaltschaft Stade, weil er eine geforderte Geldstrafe in Höhe von 160 Euro nicht bezahlt hatte. Weil ein Freund die Summe am Ende für ihn zahlte, durfte der 35-Jährige gehen. Gegen ihn wurde ein Ermittlungsverfahren wegen „Erschleichen von Leistungen und Betrug“ eingeleitet.

Hamburger Hauptbahnhof: Zigarette führt zur Festnahme eines 24-Jährigen

Der dritte Gesuchte ging der Bundespolizei am Freitag um 14.40 Uhr ins Netz. Der 24-Jährige fiel den Beamten am
Hamburger Hauptbahnhof auf. Sie wiesen ihn darauf hin, dass das Rauchen hier nicht gestattet ist. Der Mann wollte sein Fehlverhalten nicht einsehen. Seine Personalien wurden überprüft und ergaben Erstaunliches: Er war zur Festnahme ausgeschrieben.

Wegen Erschleichen von Leistungen hatte er laut Bundespolizei bislang eine geforderte Geldstrafe von 285 Euro nicht gezahlt. Er muss jetzt eine Ersatzfreiheitsstrafe von 19 Tagen verbüßen. Da er nicht zahlen konnte, ging es für ihn in Haft.