Hamburg. Eine betrunkene Frau rammt mit ihrem Wagen mehrere geparkte Autos. Ein Anwohner greift beherzt ein – und erfährt heftige Gegenwehr.
Weil er bei einer Unfallfahrt beherzt eingriff, konnte ein Zeuge am Dienstagabend in Hamburg-Billstedt möglicherweise weitaus Schlimmeres verhindern. Laut Polizei Hamburg beobachtete der 45-Jährige um 21.44 Uhr an der Merkenstraße, wie eine Autofahrerin mit ihrem Suzuki nach rechts von der Straße abkam und mit einem geparkten Iveco-Lkw kollidierte.
„Da der Anwohner zunächst von einem medizinischen Notfall ausgegangen war, lehnte sich der Zeuge in das Fahrzeug und versuchte, den Zündschlüssel abzuziehen“, schildert Polizeisprecher Sören Zimbal. Doch die offenbar betrunkene Fahrerin fuhr plötzlich wieder an und rammte mit ihrem Wagen das nächste geparkte Auto, einen Opel Corsa.
Polizei Hamburg: Frau auf Unfallfahrt kratzt und beißt Zeugen
Nun zog der 45-Jährige durchs Fenster in ihren Wagen gelehnt die Handbremse, doch die Frau ließ sich nicht stoppen: Sie biss und kratzte den Mann, der sie trotz Gegenwehr und Fluchtversuchen zu Fuß letztlich bis zum Eintreffen der Polizei festhielt.
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Später bestätigte sich der Verdacht des Anwohners: Ein Atemalkoholtest bei der 62 Jahre alten Fahrerin ergab einen Wert von mehr als 2,3 Promille. Beamte brachten die Frau zur Blutprobenentnahme auf eine Polizeiwache. Außerdem beschlagnahmten sie ihren Führerschein.
Polizei Hamburg: 62-Jährige hat 17.000 Euro Schaden verursacht
Ermittlungen des Verkehrsunfalldienstes ergaben den Verdacht, dass die 62-Jährige schon vor dem Zusammenstoß mit dem Iveco kurz hinter der Einmündung zur Öjendorfer Höhe nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und dabei gegen einen Opel Monocab gekracht war, der dadurch wieder auf einen Daimler Sprinter geschoben wurde.
Der Verkehrsunfalldienst schätzt, dass die Frau mit ihrer Unfallfahrt einen Gesamtschaden von etwa 17.000 Euro verursacht hat. Gegen die Frau wird nun wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs sowie Körperverletzung ermittelt.