Hamburg. Für den 38-Jährigen kam jede Rettung zu spät. Die S-Bahn mit 179 Fahrgästen an Bord musste auf freier Strecke evakuiert werden.

Am frühen Dienstagmorgen ist am Berliner Tor ein 38-jähriger Mann von einer S-Bahn, die in Richtung Hamburger Hauptbahnhof unterwegs war, erfasst und tödlich verletzt worden. Wie die Feuerwehr Hamburg auf Anfrage mitteilt, wurden die Einsatzkräfte um 4.49 Uhr alarmiert.

Laut einem Sprecher der Bundespolizei befanden sich in dem Zug zu dem Zeitpunkt 179 Fahrgäste. Rettungskräfte konnten dem 38-Jährigen nicht mehr helfen, er war bereits tot, als diese eintrafen. Die S-Bahn musste auf freier Strecke evakuiert werden, zahlreiche Bundespolizisten führten die Passagiere über die Gleise.

Mann am Berliner Tor von S-Bahn überrollt: Strecke gesperrt

Die Strecke Berliner Tor–Hauptbahnhof war wegen Ermittlungsarbeiten der Bundespolizei auch Stunden später noch gesperrt. „Es kommt zu Einschränkungen auf allen S-Bahn-Linien“, teilte die S-Bahn Hamburg auf X (ehemals Twitter) am Morgen mit. Über den Hauptbahnhof fuhren nur eingeschränkt S-Bahnen.

Regional- und Fernzüge waren von der Sperrung nicht betroffen. Fahrgäste sollten wenn möglich Busse und U-Bahnen nutzen, riet die S-Bahn. Am Vormittag konnte der S-Bahn-Verkehr wieder aufgenommen werden. Es kann jedoch weiterhin zu Verspätungen kommen.

Berliner Tor: Mann von S-Bahn erfasst und tödlich verletzt

Die Bundespolizei ermittle ergebnisoffen in alle Richtungen, so der Sprecher am Dienstagmorgen. Ob es sich um einen Suizid, einen Unfall oder Fremdverschulden handele, sei zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Landespolizei, Feuerwehr, Bundespolizei und das LKA waren vor Ort.

Zuletzt gab es mehrere tödliche Unfälle auf S-Bahnhöfen in der Hansestadt. Erst am Sonnabend war ein 48-Jähriger im Hamburger Hauptbahnhof von einer S-Bahn überrollt worden. Der Mann kam dabei ebenfalls ums Leben, der Zugführer erlitt einen Schock. Einige Tage zuvor stolperte ein 23 Jahre alter Mann am S-Bahnhof Nettelnburg und stürzte vor eine einfahrende Bahn. Er erlag seinen schweren Verletzungen.

Anmerkung der Redaktion: Wegen möglicher Nachahmungen berichten wir in der Regel nicht über Suizide oder Suizidversuche, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst unter Stimmungsschwankungen, Depressionen oder Selbstmordgedanken leiden oder Sie jemanden kennen, der daran leidet, können Sie sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie erreichen sie telefonisch unter 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet bei www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt.