Hamburg. Rettungskräfte konnten am S-Bahnhof Nettelnburg nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen. Seelsorger betreuen Augenzeugen.

Zu einem tödlichen Bahnunfall ist es am frühen Mittwochabend an der Bahnstrecke zwischen Neuallermöhe und Bergedorf-West in Fahrtrichtung Hamburg gekommen. Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei stürzte ein 23 Jahre alter Mann am Bahnhof Nettelnburg ins Gleisbett. Er wurde von einer S-Bahn erfasst und mitgeschleift.

Die Ermittler der Bundespolizei gingen zunächst davon aus, dass er am Bahnsteig gestolpert war. Am Morgen danach und nach weiteren Erkenntnissen durch die Auswertungen von Videoaufzeichnungen war es nach Abendblatt-Informationen hingegen nicht mehr eindeutig, ob es sich um ein tragisches Unglück oder Suizidabsichten handelte.

S-Bahnhof Nettelnburg: Mann stürzt in Gleisbett und stirbt

Mehr als 30 Kräfte der Bundes- und Landespolizei waren im Einsatz, sperrten den Bahnhof ab. Auch ein Rettungshubschrauber war vor Ort. Der S-Bahnverkehr wurde in beiden Fahrtrichtungen gestoppt. Die Feuerwehrleitstelle rief einen sogenannten Massenanfall von Verletzten aus, weil zunächst von mehreren Verletzten ausgegangen worden war.

Zahlreiche Helfer waren im Einsatz, dazu kamen Rettungswagen. Seelsorger kümmerten sich um die am Bahnhof wartenden Fahrgäste. Der Triebwagenführer der S-Bahn sowie eine weitere Person wurden intensiver betreut. Weitere Verletzte soll es aber nicht gegeben haben. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen.

Weiterer S-Bahn-Vorfall mit ebenfalls 23-Jährigem

Bereits am Dienstag hatte am Hamburger Hauptbahnhof ein S-Bahn-Fahrer eine Schnellbremsung einleiten müssen, weil sich ein Mann auf den Gleisen aufhielt. Ihm seien seine Schlüssel in den Gleisbereich gefallen, teilte die Bundespolizei ebenfalls am Mittwoch mit. Der auch in diesem Fall 23 Jahre alte Mann hatte Glück: Die S-Bahn kam rechtzeitig zum Stehen. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.