Hamburg. Die Spielfläche auf St. Pauli bietet ein großes Klettergerüst – doch das bereitet dem Bezirksamt Probleme. Das ist nun geplant.

Kein Kinderlachen, keine rufenden Eltern, kein Geschrei: Trotz des schönen Sommerwetters herrscht auf dem schattigen Spielplatz an der Friedenskirche am Dienstagnachmittag gähnende Leere. Der Grund: Das Highlight der Spielfläche auf St. Pauli, das große Klettergerüst inklusive Rutsche, ist schon seit knapp anderthalb Jahren von einem Baugitter umzäunt – und so für Familien gesperrt.

Informationen über Grund und Dauer der Sperrung des 2009 gebauten Spielgeräts suchen Anwohner und Anwohnerinnen aber vergeblich. Auf Anfrage äußert sich das Bezirksamt Hamburg-Mitte: Das große Klettergerüst sei nicht mehr sicher, so eine Sprecherin.

St. Pauli: Spielplatz gesperrt – Klettergerüst soll ersetzt werden

Schon 2019 sei das Gerät zum ersten Mal bei der Jahreshauptuntersuchung durchgefallen, sagt Bezirksamtssprecherin Josefina Kordys weiter. Danach sei das Klettergerüst mehrfach an vielen Stellen repariert worden.

„Unmittelbar vor der aktuellen, nachvollziehbarerweise für die Anwohnenden sehr ärgerlichen Sperrung wurde festgestellt, dass die Standsicherheit erneut nicht mehr gegeben ist. Aus diesem Grund musste das Gerät gesperrt werden“, so Kordys. Zuvor hatten Anwohner auch bei Twitter ihren Unmut zum Ausdruck gebracht. Ein User schrieb: „Wenn es so weitergeht, sind die Kinder eher volljährig als noch einmal gerutscht.“

Spielplatz auf St. Pauli soll noch in diesem Jahr wiederöffnen

Deshalb soll das hölzerne Klettergerüst nun ersetzt werden – was sich laut Bezirksamt Hamburg-Mitte schwierig gestaltet: Der Austausch stelle die Behörde vor große Herausforderungen, sagt Kordys und verweist auf die „nicht ganz einfache wirtschaftliche Lage“. Ein Gerät dieser Größenordnung sei keine Standardware, deshalb müsse ein bestimmtes Prozedere wie zum Beispiel die offizielle Ausschreibung befolgt werden.

Geprüft werde deshalb nun erst mal, inwiefern das große Spielgerät ausgetauscht und durch den „temporären Einsatz von Standardspielgeräten“ ersetzt werden kann. Sowohl Zeitplan als auch finanziellen Aufwand will das Bezirksamt nicht konkretisieren. Immerhin: Ziel sei es, den Kindern noch in diesem Jahr wieder ein „gutes Spielangebot“ anbieten zu können.

Familien müssen auf andere Hamburger Spielplätze ausweichen

Fraglich bleibt damit aber, ob der Spielplatz schon in diesem Sommer wieder öffnen wird. In der näheren Umgebung gibt es glücklicherweise noch andere Spielplätze, auf die Familien und Kinder ausweichen können – zum Beispiel den Spielplatz Winklers Platz, den Abenteuerspielplatz am Brunnenhof, den Spielplatz Paulinenplatz oder den Spielplatz Gählerstraße im Emil-Wendt-Park.