Hamburg. Hoher Besuch in der Redaktion: Allegra-Scarlett Terner mit ihrer japanischen Kollegin zu Gast. Was die beiden überraschend verbindet.
Es ist ein ungewohnter Anblick, als die zwei Kirschblütenköniginnen mit ihren Kronen auf dem dunklen Haar die Redaktion des Hamburger Abendblatts betreten: Marin Maeda, seit knapp über einem Jahr die japanische Kirschblütenkönigin, trägt einen traditionellen Kimono in bunten Farben sowie aufwendigen Haarschmuck in der Form von Kirschblüten. Allegra-Scarlett Terner hingegen ein schlichtes, helles Kostüm und hochgesteckte Haare.
Die 25-Jährige wurde erst am vergangenen Sonnabend im Rahmen des Kirschblütenfestes im Grand Elysée Hotel zur vierten Hamburger Kirschblütenkönigin gewählt. Bewerberinnen gab es laut Klaus Rogge von der Deutsch-Japanischen Gesellschaft (DJG) viele, insgesamt über 30, doch Allegra-Scarlett Terner überzeugte die Jury.
Neue Hamburger Kirschblütenkönigin lernte Japanisch
Ruhig und gefasst erklärt die Hamburgerin, die in Henstedt-Ulzburg geboren wurde, im Abendblatt-Gespräch, warum sie sich auf das besondere Amt beworben hatte und was sie an Japan so fasziniert.
„Während der Corona-Pandemie habe ich einen Kurs an der Volkshochschule belegt, um Japanisch zu lernen“, berichtet die junge Frau. „Mein Interesse habe ich dann vertieft, als ich während meines Studiums ein Auslandssemester in Japan machte.“
„Die Kultur in Japan ist mir nahegegangen“
Die 25-Jährige studierte zunächst in Hamburg im Rahmen eines dualen Studiums BWL, ihren Master machte sie dann im schwedischen Göteborg. Auch für diese Auslandsstation belegte Terner, die Sprachen lernen zu ihren Hobbys zählt, einen Kurs an der Volkshochschule.
„Die Kultur in Japan ist mir nahegegangen“, sagt die 25-Jährige und verrät, was sie am meisten daran beeindruckt: „Mich fasziniert die Bescheidenheit und die Ruhe, die im Alltag in jeglicher Hinsicht zum Ausdruck gebracht wird. Das ist etwas, das ich für mich auch gerne annehmen möchte.“
Hamburgerin Allegra-Scarlett Terner reist nach Japan
Diese Faszination habe dazu geführt, dass sie zurück in Hamburg entschied, sich für das Amt der Kirschblütenkönigin zu bewerben. „Ich möchte den Japanern und Japanerinnen, die nach Hamburg kommen, eine Hilfe und Stütze sein – zum Beispiel auch Studenten und Studentinnen, die hier herkommen“, erklärt die Hamburgerin.
In der zweijährigen Amtszeit einer Kirschblütenkönigin ist ein Japan-Aufenthalt sowie der Status einer Sonderbotschafterin inbegriffen, den die Hamburgerin von Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) übertragen bekommt. Die Auserwählte habe zwei Jahre lang die Aufgabe, Hamburg in der Welt – und vor allem in Japan – zu vertreten, erklärt Klaus Rogge.
Japanische Kirschblütenkönigin kam extra für das Kirschblütenfest
Auf die Japan-Reise im kommenden Frühjahr mit der DJG freut sich Allegra-Scarlett Terner ganz besonders, dort wird sie unter anderem den japanischen Premierminister besuchen – und wahrscheinlich auch ihre Kollegin Marin Maeda wiedersehen, deren Amtszeit noch einige Monate weiterläuft.
Diese reiste eigens für das Kirschblütenfest und die Krönung der neuen Hamburger Kirschblütenkönigin in die Hansestadt und fliegt am Mittwoch wieder zurück nach Japan. Besonders beeindruckt ist Maeda vom Königssaal im Hamburger Rathaus, den sie einige Tage zuvor im Rahmen der Mitgliederversammlung des Verbandes Deutsch-Japanischer Gesellschaften besucht hatte.
Hamburger Kirschblütenkönigin teilt mit der Japanerin eine Gemeinsamkeit
Auf die Frage, ob sie mit der Wahl der neuen Hamburger Kirschblütenkönigin denn zufrieden sei, lacht die 25-Jährige herzlich, wirft ihrer Kollegin einen freundlichen Blick zu und erwidert auf Japanisch: „Selbstverständlich“.
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Dass die beiden 25-jährigen „Königinnen“ neben ihrem Amt und ihrem Alter noch eine weitere Gemeinsamkeit haben, verrät Allegra-Scarlett Terner zum Schluss des Gesprächs: „Wir haben aus Zufall bemerkt, dass wir in Japan auf die gleiche Universität gegangen sind und haben jetzt auch schon persönliche Kontaktdaten ausgetauscht.“