Hamburg. Auf 163.000 Quadratmetern soll auch ein Campus für 1500 Schüler entstehen. So viel zahlt die Stadt für das Gelände.

Hamburg wird die stillgelegte Trasse der Wilhelmsburger Reichsstraße vom Bund kaufen, um auch diese Fläche für neue Quartiere auf der größten Elbinsel zu nutzen. Das 163.000 Quadratmeter große Areal zwischen den Anschlussstellen Wilhelmsburg und Georgswerder, über das bis Oktober 2019 die Bundesstraße 75 führte, soll für 6,4 Millionen Euro an die Hansestadt übertragen werden, wie Finanzsenator Andreas Dressel und Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt (beide SPD) am Dienstag mitteilten.

Der Wert der Fläche sei auf 16 Millionen Euro geschätzt worden, allerdings gewähre der Bund einen Preisnachlass von zehn Millionen Euro für den Bau von Sozialwohnungen und kommunalen Einrichtungen, sagte Christoph Krupp, Vorstandssprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). Dies sei kein Privileg für Hamburg, vielmehr verfahre die BImA bundesweit so, um etwa sozialen Wohnungsbau zu unterstützen, sagte Krupp, der bis 2018 Chef der Hamburger Senatskanzlei war.

Stadtentwicklung: Drei neue Wohnquartiere geplant

Als Ersatz für die Alttrasse war 400 Meter östlich für knapp 300 Millionen Euro eine neue Trasse nahe der Bahnlinie gebaut worden. Die Stilllegung der alten Reichsstraße macht drei geplante zusammenhängende Siedlungen auf fast 100 Hektar möglich: das Spreehafenviertel im Norden, südlich angrenzend das Elbinselquartier und das Wilhelmsburger Rathausviertel, wobei die beiden Letzteren auch die Fläche der Alttrasse nutzen werden.

Auf dem gesamten Areal sollen 4800 Wohneinheiten entstehen (ein Drittel geförderter Wohnungsbau), außerdem Büro- und Gewerbeflächen, ein Schulcampus mit allen drei Schulformen für 1500 Kinder und Jugendliche sowie 15 neue Kitas.