Hamburg. Der denkmalgeschützte Gerhart-Hauptmann-Platz zwischen Mönckebergstraße und Thalia Theater verändert sein Gesicht. Was geplant ist.

Der Gerhart-Hauptmann-Platz zwischen Mönckebergstraße und Thalia Theater zählt zu den traditionsreichen Freiflächen in Hamburg – zugleich aber auch zu den Sorgenkindern. In den kommenden Jahren soll er sein Gesicht komplett verändern: Die österreichische Signa Real Estate, Bauherr des Elbtowers, will gleich drei zentrale Gebäude am Platz umgestalten. Das hat Niederlassungsleiter Torben Vogelgesang im Abendblatt-Podcast „Was wird aus Hamburg?“ angekündigt.

Signa-Niederlassungsleiter Torben Vogelgesang.
Signa-Niederlassungsleiter Torben Vogelgesang. © Roland Magunia/Funke Foto Services

„Die Innenstadt ist nach Geschäftsschluss relativ verwaist – wir haben zu wenige Wohnungen, zu wenige Mischnutzungen“, kritisiert Vogelgesang. „Deshalb müssen wir die Innenstadt beleben.“ Am Gerhart-Hauptmann-Platz plant die Signa gleich mehrere Verbesserungen. „Das ist nicht ganz einfach, weil der Platz denkmalgeschützt ist. Aber wir haben die Möglichkeit, über unsere drei Objekte Mehrwert zu schaffen.“ Derzeit werde ein städtebauliches Konzept erarbeitet, zudem bespiele das Projekt „Mach Platz“ temporär gleich drei zentrale Plätze in der City.

Hamburg-City: Karstadt-Schaufenster werden neu gestaltet

Vogelgesang skizziert die Pläne: So sollen die Karstadt-Schaufenster zum Gerhart-Hauptmann-Platz hin neugestaltet werden. „Wir haben das Gebäude erst vor Kurzem erworben und wollen nun die Fassaden sanieren und das Haus zum Platz hin öffnen.“ Das Parkhaus hinter dem Kaufhaus am Alstertor soll umgenutzt werden. „Perspektivisch gibt es weniger Bedarf an Stellplätzen.“ Der Abriss sei eine Option, ein Umbau eine weitere.

Auch das ehemalige HSH-Nordbank-Gebäude mit der Passage „Perle Hamburg“ wird ab Mitte des Jahrzehnts komplett umgestaltet – entweder saniert oder abgerissen. Die Frage nach der Zukunft des Hochhauses am Gerhart-Hauptmann-Platz stelle sich aber erst nach 2025/2026, wenn die Mieter ausziehen, so Vogelgesang.

Elbtower-Fertigstellung dürfte sich verzögern

Hier liegt auch die direkte Verbindung zum Elbtower, dem 245 Meter hochen Wolkenkratzer, den die Signa an den Elbbrücken plant. Mit der Hamburg Commercial Bank wird der heutige Nutzer des Gebäudes am Gerhart-Hauptmann-Platz neuer Ankermieter im Elbtower.

Dessen Bau, den einst Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) als eine seiner letzten Amtshandlungen präsentierte, könnte sich nach Aussage von Vogelgesang leicht verzögern. War bislang eine Fertigstellung für 2025 prognostiziert worden, spricht der Niederlassungsleiter nun von 2025/2026. „Dieser Turm mit der Architektur von David Chipperfield ist einzigartig“, verspricht Vogelgesang. „Er wird sich in die HafenCity einfügen.“