Hamburg. Mit der Aktion in St. Georg wollen ADFC, BUND und Greenpeace auf die Debatte um Autoverkehr in Innenstädten aufmerksam machen.
Kunstrasen statt Asphalt: Am „Parking Day“ haben ADFC, BUND und Greenpeace am Freitag in einer gemeinsamen Aktion an der Langen Reihe in St. Georg ein paar Stunden lang Parkplätze besetzt und zu Freizeitorten umgewidmet. Damit wollen die Aktivisten auf den Flächenverbrauch durch Autos und Parkplätze aufmerksam machen.
Der fließende Verkehr wurde dadurch nicht beeinträchtigt, so die Polizei. Die Aktion, die der ADFC zuvor bei der Polizei angemeldet hatte, verlief demnach ohne Zwischenfälle. Den Aktivisten geht es um klimafreundliche Mobilität und eine "faire Flächenverteilung".
Idee zum Parking Day stammt aus San Francisco
Die Debatte um Autos in den Innenstädten hat gerade in Zeiten von „Fridays for Future“ an Fahrt aufgenommen. Den Aktionstag gibt es aber schon deutlich länger. Geboren wurde der „Park(ing) Day“ bereits, als viele der „Fridays for Future“-Aktivisten noch nicht einmal zur Schule gegangen sind. Im September 2005 baute eine Gruppe von Künstlern eine Parklücke in San Francisco zu einem Mini-Park um: Eingetopfter Baum, Rollrasen, Parkbank – fertig war die kleine Oase in der Großstadt.
Nur zwei Stunden dauerte die erste Aktion, dann war die Parkuhr abgelaufen – Baum, Rasen und Bank wurden wieder entfernt. Mit dem Parkticket hatten sich die Künstler – wie die „Parking-Day“-Aktivisten es auch heute tun – die Zeit erkauft, einen Parkplatz zu nutzen. Nur eben nicht fürs Parken.
Mehr Naherholung statt Autos und Parkplätzen
Mit der Aktion wollten die Künstler eine Debatte über die Nutzung des öffentlichen Raums anstoßen: Autos und Parkplätzen werde viel Platz eingeräumt, während andere öffentliche Interessen zu kurz kämen – zum Beispiel Naherholung. Bald folgten weitere Gruppen dem Vorbild des Kollektivs aus San Francisco. Heute gibt es in Städten auf der ganzen Welt ähnliche Aktionen, in Anlehnung an das Original immer am dritten Freitag im September.