Hamburg. Streckensanierung von Rödingsmarkt bis Mönckebergstraße betrifft 60.000 Fahrgäste. Neue Details zum barrierefreien Ausbau.
Mit dem barrierefreien Ausbau der Haltestellen Mönckebergstraße und Rathaus steht der historischen U-Bahn-Strecke in der Hamburger Innenstadt ihre wohl spektakulärste Veränderung bevor. Gut zwei Jahre dürften die Arbeiten auf der Linie U3 andauern. Nun steht fest, wann die Hochbahn damit beginnt – und wann die 14 Monate lange Sperrung der Linie ansteht. Davon werden täglich mehr als 60.000 Fahrgäste betroffen sein.
Wie das Verkehrsunternehmen am Donnerstag mitteilte, beginnen die Vorbereitungen für die Modernisierung der mehr als 100 Jahre alten Haltestelle unter der Mönckebergstraße Anfang Januar. Im ersten Schritt würden acht Bäume gefällt, die nach Ende der Arbeiten durch Neuanpflanzungen ersetzt werden sollen.
Der Baubeginn für einen barrierefreien Zugang der Haltestelle am Rathaus folgt im Februar. Dafür liege der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) nun ebenfalls die Plangenehmigung vor. Doch nur ein Teil der Arbeiten an beiden Stationen kann im laufenden Betrieb erfolgen.
Sperrung der U3 in Hamburgs City erst ab 2021
Bekannt war, dass die U3-Strecke von der Mönckebergstraße bis zum Rödingsmarkt für 14 Monate gesperrt werden soll. Geändert hat sich nun aber der Zeitpunkt: Die Sperrung soll später als geplant, nämlich erst ab Januar 2021, eingerichtet werden. In diesem Zeitraum sollen nicht nur die beiden Haltestellen umgebaut, sondern auch die Streckenführung aufwendig saniert werden. Komplett ersetzt wird etwa der Trog, der die U-Bahnen vom Rathaus durch den Mönckedammfleet an die Oberfläche führt.
Nach dem Ausbau sollen die Haltestellen für Menschen mit Handicaps besser zugänglich sein. Dazu werden zwei gläserne Aufzüge vor dem Levantehaus und vor der Barkhof-Passage installiert, die Bahnsteige komplett erneuert und Orientierungssysteme für sehbehinderte und blinde Menschen eingebaut. Zwei neue Treppen sollen die Haltestelle auch in Richtung Hauptbahnhof öffnen.
Roncalli Café und andere hatten gegen U3-Umbau geklagt
Die bevorstehenden Bauarbeiten an der Mönckebergstraße haben in den vergangenen Monaten für mächtig Wirbel gesorgt. Mehrere Geschäftsleute an Hamburgs beliebter Einkaufsmeile haben im September gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Umbau der Haltestelle geklagt, um die Arbeiten zu verhindern. Sie fürchten um ihre Existenz. Dazu zählten die Grundeigentümer der Barkhof-Passage und des Levantehauses, sowie das Roncalli Grand Café.
Das Oberverwaltungsgericht Hamburg hat die entsprechenden Eilanträge jedoch im Oktober abgelehnt – die Kläger hätten in einer Hauptverhandlung schlechte Karten gehabt. Nun ist der Weg frei für den laut Hochbahn so dringend notwendigen Umbau der U3-Strecke.