Hamburg. Mit den Entwicklern aus Japan soll Xing-Gründer Lars Hinrichs das Museum in Hamburg realisieren. Der Standort steht fest.

Eine virtuelle Welt aus Licht, Spiegeln, Tönen und farbenprächtigen Projektionen auf 10.000 Quadratmetern macht das Digital Art Museum in Tokio zu einer der spektakulärsten Ausstellungen weltweit. Und diese soll nun nach Hamburg kommen. Das "TeamLab", ein Kollektiv aus mehr als 500 Künstlern, Programmierern, Ingenieuren, Mathematikern und Architekten der japanischen Hauptstadt, soll seinen ersten europäischen Standort in der HafenCity eröffnen.

Xing-Gründer Lars Hinrichs wird die digitale Ausstellung an der Schnittstelle von Kunst, Wissensvermittlung und Unterhaltung zusammen mit dem japanischen Künstlerkollektiv in Hamburg entwickeln und betreiben. Das teilte der Senat am Freitag mit. Die Kommission für Bodenordnung stellt demnach eine gut 5000 Quadratmeter große Fläche an der Kirchenpauerstraße im Elbbrückenquartier zur Verfügung, während dort auch Wohnungen gebaut werden sollen.

Digital Art Museum: Besucher werden Teil der Ausstellung

Seit der Eröffnung im Sommer 2018 hat das Digital Art Museum in Tokio bereits mehr als drei Millionen Menschen angezogen, die bei ihrem Besuch durch Interaktionen selbst Teil des Kunstwerks werden. So lassen sich Projektionen mit einer App auf dem eigenen Mobiltelefon beeinflussen. In anderen Räumen berechnet ein Computer nach einer mathematischen Formel anhand der Position der Lampen und der Position des Besuchers, welche Lampe wann in welcher Farbe leuchtet.

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    In den pechschwarzen Räumen des Digital Art Museum werden Blumenmotive, Märchengestalten und Tiere oder Wellen auf die Wände projiziert. Nicht wenige Besucher kommen zweimal, denn das Erlebnis in den digitalen Naturlandschaften ist von Mal zu Mal unterschiedlich und steht damit im Kontrast zu einer trockenen Museumsführung.

    "Für das kosmopolitisch geprägte Elbbrückenquartier könnte dieses innovative Ausstellungsprojekt zu einem wichtigen weiteren Identitätsstifter werden", sagte Jürgen Bruns-Berentelg, Geschäftsführer der HafenCity Hamburg GmbH. "Zugleich passt das Projekt sehr gut in die Nachbarschaft weiterer anspruchsvoller Gebäudekonzepte und einer vielfältigen Mischung unterschiedlichster Wohnkonzepte."

    Peter Tschentscher hat die Ausstellung in Tokio besucht

    Bei seiner Asienreise im Sommer hatte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Ausstellung selbst besucht und die Weichen dafür gestellt, das Projekt auch in Hamburg zu ermöglichen: Er unterzeichnete einen entsprechenden "Letter of Intent".

    "Mit dem Projekt von 'TeamLab' erhält Hamburg nach dem Digitalcampus Hammerbrooklyn einen weiteren Impuls für die digitale Entwicklung", so Tschentscher. "Die östliche HafenCity ist ein guter Standort für dieses einzigartige Projekt, mit dem die Besucherinnen und Besucher einen vielfältigen Einblick in die Welt der digitalen Kunst und Technik erhalten.“

    Wann die Ausstellung eröffnen kann, steht noch nicht fest. Der Arbeitstitel "The Tide" und der Standort lassen aber erahnen, dass es in Hamburgs erstem Digital-Museum wohl maritim zugehen wird.