Hamburg. Das bestätigt Finanzsenator Dressel. Paloma-Viertel wird besondere Bebauung. Hamburg bleibt nicht dauerhaft Besitzer.

Die ins Stocken geratenen Planungen für das Paloma-Viertel an der Reeperbahn könnten nun gesichert sein: Die Stadt Hamburg beabsichtigt, ein Gebäude im sogenannten Baufeld 5 auf St. Pauli zu kaufen, um so den möglichst raschen Baubeginn zu ermöglichen. „Alle beteiligten Behörden sind intensiv miteinander im Gespräch und haben ein hohes Interesse daran, dass die breit abgestimmte und für den Stadtteil insgesamt enorm wichtige Projektplanung für das Paloma-Viertel auch Wirklichkeit werden kann“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel am Freitag dem Hamburger Abendblatt.

Teil der laufenden Prüfungen sei es auch, „inwieweit der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) der Finanzbehörde durch Erwerb eines Gebäudes einen Beitrag leisten kann, um insgesamt über die bestehenden Hürden zu kommen.“ Aktuell, so Dressel weiter, würden dazu seitens des LIG mit der Bayerischen Hausbau die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt.

Paloma-Viertel auf St. Pauli: Baugemeinschaft gesucht

Das Baufeld 5, für das neben Wohnungen auch mehrere soziale und kulturelle Projekte geplant sind, ist das „Sorgenkind“ bei den Planungen. Seit Langem wird eine Baugemeinschaft gesucht, die diesen Teil realisieren soll. Doch trotz mehrerer Fristverlängerungen gibt es bisher keine Bewerber. Nach Abendblatt-Informationen sind die Kaufverhandlungen mit der Bayerischen Hausbau weit fortgeschritten. Die Stadt beabsichtigt aber nicht, dauerhaft Eigentümerin zu bleiben. Die Zeit bis zur Fertigstellung – aktuell geht man von 2023 aus – soll vielmehr genutzt werden, um einen geeigneten Partner zu finden.

Der Neubau entsteht dort, wo einst die maroden Esso-Häuser standen. Eigentümerin des Grundstücks ist die Bayerische Hausbau. In langwierigen Verhandlungen haben die Stadt Hamburg, das Planungsbüro PlanBude und Bayerische Hausbau die Konditionen für den Neubau im neuen Paloma-Viertel festgelegt: Die Eigentümerin darf ein Hotel in dem Komplex bauen, dafür werden die Wünsche der Stadtteil-Vertreter umgesetzt.

So sollen etwa 60 Prozent der rund 200 entstehenden Wohnungen öffentlich geförderte sein. Außerdem soll es Dachlandschaften mit Kletterwand und Skate-Fläche geben und ein Nachbarschaftscluster mit sozialen und kulturellen Projekten. Der Bebauungsplan soll Ende Juni beschlossen werden, dann kann der Eigentümer einen Bauantrag stellen.