Hamburg. Rund um den Kiez kam es zu Schlägereien. Unter anderem trat ein Mann eine Frau aus der S-Bahn, ein Duo wollte sich unbedingt prügeln.

Eine Meldung der Bundespolizei zu einer Schlägerei in der Bahn: Nichts Ungewöhnliches an einem Wochenende. Fünf voneinander unabhängige Mitteilungen über eskalierte Auseinandersetzungen, alle aus der gleichen Nacht: Halloween scheint auf einige Menschen keinen guten Einfluss zu haben.

Während die Hamburger Polizei ihre Halloween-Einsätze zum Großteil am Dienstagabend abarbeiten musste, war für ihre Kollegen von der Bundespolizei schon die Nacht davor stressig: Schon um kurz nach Mitternacht wurden die Beamten am Hauptbahnhof zur Hilfe geholt, weil ein 46-Jähriger einen 32-Jährigen mit seinen Stahlkappen-bewehrten Stiefeln attackierte. Das Opfer soll eine Bierflasche vor dem Mann zu Boden geworfen haben, was diesen dazu veranlasste, den 32-Jährigen erst mit den Fäusten, und nachdem er gestürzt war auch mit den Füßen zu traktieren.

Nach einem Alkoholtest (0,75 Promille) und der Einleitung eines Strafverfahrens wegen gefährlicher Körperverletzung wurde der Mann entlassen, sein Opfer lehnte eine ärztliche Versorgung ab.

Zwei junge "Männer" provozieren eine Schlägerei

Knapp drei Stunden später wurden die Beamten alarmiert, weil zwei 21 Jahre alte Männer einen 27-Jährigen gemeinschaftlich verprügelten. Zeugenaussagen zufolge hatten es die jungen Männer in der S-Bahn auf dem Weg vom Bahnhof Reeperbahn zum Bahnhof Jungfernstieg auf eine Schlägerei angelegt: Das spätere Opfer wurde von einem der Täter angeblafft, dass es seinen Begleiter nicht anzuschauen habe und ergänzte diesen Klassiker des aggressiven Verhaltens mit einer Schimpfkanonade. Dass sich der 27-Jährige nicht provozieren lassen wollte und darauf hinwies, dass er einfach nur seinen Heimweg fortsetzen möchte, nahm das Duo zum Anlass, ihn zu verprügeln. Er erlitt mehrere Verletzungen im Gesicht, bevor Mitarbeiter des DB-Sicherheitsdienstes an der Station Jungfernstieg eingreifen konnten.

Die Täter verhielten – vorsichtig gesagt – uneinsichtig: Sie bedrohten nach Angaben der Bundespolizei nicht nur die Sicherheitsdienst-Mitarbeiter, sondern auch die hinzu gekommenen Beamten. Einen Platzverweis mussten sie "mit einfacher körperlicher Gewalt gegen die Beschuldigten durchsetzen". Gegen beide wurden entsprechende Strafverfahren eingeleitet.

Ein 23-Jähriger fängt plötzlich an, um sich zu schlagen

Nur 20 Minuten später gegen 3.20 Uhr, ebenfalls in der S1: Ein 23-Jähriger, der Zeugenaussagen zufolge zuvor völlig unauffällig in der Bahn gesessen hatte, schlägt beim Halt der S-Bahn in der Station Hasselbrook plötzlich und offensichtlich grundlos auf einen anderen Fahrgast ein. Ein 27-Jähriger, der schlichten wollte, erhielt einen Faustschlag ins Gesicht, eine 25 Jahre alte Frau, die ebenfalls versuchte, das Handgemenge aufzulösen, wurde von dem Mann mit so viel Schwung in den Oberkörper getreten, dass sie durch die geöffnete Tür der Bahn auf den Bahnsteig flog.

Mitarbeiter des DB-Sicherheitsdienstes konnten die Situation auflösen, Strafverfahren wurden eingeleitet.

Ein lautes Handy führt zu einer Schlägerei

Um halb Sieben am Halloween-Morgen eskalierte ein weiterer Streit in der S-Bahn: Wieder fuhr die Bahn von der Station Reeperbahn aus in Richtung Hauptbahnhof. Ein 36-Jähriger in Begleitung seines 14 Jahre alten Sohnes soll Zeugenaussagen zufolge sehr laut Musik über sein Handy abgespielt haben. Ein 26-jähriger Fahrgast, der mehrfach um eine Reduzierung der Lautstärke bat, wurde zunächst ignoriert. Als er versuchte, die Bahn am Haltepunkt Jungfernstieg zu verlassen, packte ihn der 36-Jährige am Arm – sein Gegenüber versetzte ihm daraufhin einen Faustschlag ins Gesicht. Im weiteren Gerangel am Bahnsteig wurde der 14-Jährige verletzt, er musste ins Krankenhaus. Auch in diesem Fall leiteten die Bundespolizisten Strafverfahren ein.

Auch am Morgen herrschte noch keine Ruhe

Gegen 8.30 Uhr entschließt sich ein alkoholisierter 29-Jähriger dazu, seine Mitmenschen, die an der Station Reeperbahn auf die S-Bahn warten, zu beschimpfen und zu belästigen. Ein durch Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der Bahn ausgesprochenes Hausverbot für die Station führte zu nicht zur gewünschten Entspannung: Stattdessen beleidigte der Mann nun die Bahnmitarbeiter und schlug einem von ihnen ins Gesicht. Seine Kollegen fixierten den 29-Jährigen bis zum Eintreffen der Bundespolizei.