Hamburg. Mann war so erbost über einen Pfiff des Schiedsrichters, dass er in Wilhelmsburg einen Betreuer des Gegners und Spieler angriff.

Die Situation in der Sporthalle Dratelnstraße eskalierte, als sich der Schiedsrichter bei der Partie zwischen den acht- bis zehnjährigen Spielern von FC Bingöl und FC Bergedorf 85 einschaltete. Wegen unsportlichen Verhaltens schickte er einen Jungkicker vom FC Bergedorf 85 vom Platz. Offenbar war das der Grund dafür, dass bei dem Vater eines Bergedorfer Spielers die Sicherungen durchbrannten.

Vermutlich erbost über die Schiedsrichterentscheidung soll der heute 44-Jährige auf das Spielfeld gestürmt sein und einem Betreuer des FC Bingöl, der gerade zwei rangelnde Kinder trennen wollte, mit der Faust auf die Nase geschlagen haben. Auch vor den Kindern soll er nicht Halt gemacht haben.

Spielervater soll Kinder attackiert haben

Er soll einem acht Jahre alten Jungen mit der Faust gegen das Jochbein geschlagen und das Kind gegen die Hallenwand geschubst haben. Anschließend soll der Spielervater versucht haben, auch einen Zehnjährigen mit der Faust in das Gesicht zu schlagen. Glücklicherweise konnte der Junge dem Schlag ausweichen, so dass dieser lediglich seine Nase streifte.

Schon im Vorfeld war die Stimmung beim Endspiel des Hallenfußball-Turniers der E-Jugend laut Zuschauer aufgeheizt gewesen. Das erste Tor fiel in der siebten Spielminute. Kurz darauf gab es das erste Foul. Dann spitze sich die Situation zu und es kam zu der Schlägerei, an der sich auch ein Trainer und Betreuer beteiligt haben sollen.

Beschuldigter weigert sich, Geldstrafe zu zahlen

Inzwischen liegt das Fußballspiel fast ein Jahr zurück. Am kommenden Freitag muss sich der 44-jährige Vater jedoch erneut wegen Körperverletzung vorm Amtsgericht in Harburg verantworten. Er wendet sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft Hamburg gegen einen Strafbefehl über eine Gesamtgeldstrafe von 3300 Euro.

Bereits Ende Januar 2016 hatte der Hamburger Fußball-Verband (HFV) ein Urteil gefällt. Der FC Bergedorf sollte eine Geldstrafe in Höhe von 750 Euro zahlen, der FC Bingöl 250 Euro. Zudem bekam der Bergedorfer Trainer eine sechsmonatige Sperre, davon drei auf Bewährung. Der damals 43-jährige Spielervater bekam ein einjähriges Platzverbot. Schon bald darf er seinem Sohn also wieder beim Fußballspielen zuschauen.