Hamburg. Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbands plant nach Vorfällen beim Spiel zwischen HSV III und Teutonia 05 öffentliche Verhandlung.
Der Hamburger Fußball-Verband (HFV) hat sich schockiert über den brutalen Vorfall am Rande des Landesliga-Spiels HSV III gegen Teutonia 05 Ottensen geäußert. Am Rande der Partie in der Hammonia-Staffel hatte es am Freitag eine Schlägerei gegeben, bei der ein Teutonia-Spieler einen am Boden liegenden HSV-Fan getreten haben soll. Der Schiedsrichter brach die Begegnung ab. „Der Vorfall ist schockierend, das geht gar nicht. Das verurteilen wir aufs Schärfste“, sagte HFV-Sprecher Carsten Byernetzki am Montag.
Auslöser soll eine rassistische Beleidigung von HSV-Anhängern gegen einen dunkelhäutigen Teutonia-Spieler gewesen sein. Das Spiel wurde beim Stand von 3:0 für die dritte Mannschaft des HSV abgebrochen. Vertreter des HSV III hielten die Vorfälle auf dem Sportplatz an der Ulzburger Straße nach eigenen Angaben mit einer Kamera fest und kündigten an, das Videomaterial dem HFV zuzuspielen. Das Sportgericht werde in einer öffentlichen Verhandlung über Strafen entscheiden.
"Die Respektlosigkeit hat zugenommen"
Bereits Mitte Januar hatte es eine Schlägerei während eines Hallenfußball-Turniers der E-Jugend in Wilhelmsburg gegeben, bei dem Eltern der Vereine FC Bingöl und Bergedorf 08 beteiligt gewesen waren. Zahlenmäßig gibt es nach HFV-Angaben nicht mehr Auseindersetzungen als früher, sie seien aber härter geworden. „Die Respektlosigkeit hat zugenommen. Das ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft“, sagte Byernetzki.
Die Anhänger der dritten Mannschaft des HSV, die den Bundesliga-Profis nach der Gründung der Fußball-AG den Rücken gekehrt haben, sind wegen des Einsatzes von Pyrotechnik bereits häufiger aufgefallen. Die Mannschaft wurde deshalb vom Amateurpokal ausgeschlossen. Die Darstellung der neuerlichen Ereignisse wollte der HSV nicht auf sich sitzen lassen. Trainer Felix Karch, von Beruf Polizist, bezeichnete die eigene Anhängerschaft als "politisch eher links“.