Hamburg. Gesunde Snacks laufen der Edel-Currywurst den Rang als hippes Fast Food ab. Das endgültige Aus für Currypapa brachte eine Klage.

Appetitliche mundgerechte Häppchen, leicht versinkend in saftiger, scharfer Soße, serviert auf weißem Porzellan. Der Hype um Edel-Currywurst hat vor einigen Jahren mehrere gehobene Fast-Food-Restaurants entstehen lassen, unter anderem Curry Queen in Eppendorf und Currywurst Company in Winterhude. Doch nach und nach schlossen sie wieder ihre Türen.

Jetzt hat mit Currypapa auch der prominent an der Mönckebergstraße gelegene Edel-Imbiss aufgegeben – nach fünfeinhalb Jahren in der City. Immer wieder bleiben Passanten davor stehen, hinter der Glasfront liegen die abmontierten roten und gelben Ladenbuchstaben. Auf einem Plakat informieren die Betreiber über die Schließung. Vorangegangen war eine juristische Auseinandersetzung wegen Geruchsbelästigung, doch auch die schwächelnde Nachfrage hat offenbar eine Rolle gespielt. „Der Markt ist nicht mehr so stark wie früher“, räumt Martin Schulz von Currypapa ein.

Markt für Gourmet-Currywurst ist gesättigt

Zwar seien sie bei Currypapa mit Wurst aus Kalbsfleisch und dem Verzicht auf Geschmacksverstärker schon auf das gestiegene Gesundheitsbewusstsein der Kunden eingegangen, so Schulz. Aber stärker gefragt sei mittlerweile eben eine gesunde Küche, wie zum Beispiel in asiatischen Restaurants. Deshalb gingen die Überlegungen, mit einem neuen Konzept an einem neuen Standort zu eröffnen, auch eher in diese Richtung.

Der Bedarf an teurer Currywurst sei gesättigt, bestätigt Anke Büttenbender vom Hamburger Gaststättenverband Dehoga. „Es gab diesen Hype, sehr viele Läden habe aufgemacht und jetzt ist eine natürliche Marktbereinigung zu beobachten.“ Allerdings geht sie davon aus, dass die Käufer von Luxus-Currywurst nicht zu gesunden Alternativen, sondern eher zu der klassischen Wurstvariante greifen. Im Edel-Bereich habe zudem der Trend zu besonderen Burgern die Nachfrage nach Currywurst abgelöst.

Auf einem Plakat informieren die Betreiber ihre Kunden über das Ende von Currypapa
Auf einem Plakat informieren die Betreiber ihre Kunden über das Ende von Currypapa

Klage wegen Geruchsbelästigung

Der hauptsächliche Grund für das Aus – Currypapa ist seit dem 24. Dezember geschlossen – war laut Schulz aber eine Klage wegen Geruchsbelästigung. Um das Problem zu beseitigen, wäre eine neue Abluftanlage notwendig gewesen. Es sei zu einer Auseinandersetzung mit dem Vermieter gekommen, so der Mitbetreiber von Currypapa. „Wir haben aber keine Lösung gefunden und uns dann auf ein Ende des Mietvertrages geeinigt.“ Er betont, man habe sich im Guten getrennt.

In die nun ehemaligen Räume des Edel-Imbisses an der Mönckebergstraße zieht Schulz zufolge ein Eiscafé ein. Die Räume seien ab dem 1. Januar wieder vermietet.

In direkter Nähe gibt es einen starken Konkurrenten

Wer sich weiterhin eine gute Currywurst in der Innenstadt schmecken lassen will, kann zum Beispiel zu Edelcurry an den Großen Bleichen ausweichen. Das angeblich beste Gourmet-Currywurst-Restaurant Deutschlands eröffnete bereits 2007 und ist mittlerweile eines der letzten, die sich auf dem Hamburger Markt behaupten konnten. Die Edel-Variante kostet hier 3,80 Euro plus Soße (ab einem Euro). Gute Currywurst gibt es natürlich auch beim Klassiker, nur wenige Schritte entfernt: dem Mö-Grill an der Mönckebergstraße und am Jungfernstieg.

Etwas weiter entfernt, aber ebenfalls ein gutes Ziel für Luxus-Currywurst, ist das Edelsatt am Mühlenkamp in Winterhude. Hier gibt es – neben Burgern aus Wildfleisch – Wildcurrywurst für 6,50 Euro.