Hamburg. Der Medienkonzern zieht an den Lohsepark in der HafenCity. Auch Sozialwohnungen sind dort geplant.
Die städtische Kommission für Bodenordnung (KfB) muss an diesem Donnerstag der Anhandgabe eines rund 15.200 Quadratmeter großen Grundstücks im Quartier Am Lohsepark in der HafenCity an den Medienkonzern Gruner+Jahr (G+J) zustimmen. Dass die KfB grünes Licht für den Deal gibt, gilt als sicher.
Das Verlagshaus wird 2021 vom Baumwall in die HafenCity umziehen (wir berichteten). Nach Abendblatt-Informationen liegt der voraussichtliche Kaufpreis für die Fläche in Eins-a-Lage bei rund 44 Millionen Euro. Die Anhandgabe ist die Grundlage für die weitere Entwicklung des Areals.
Einstiegsmieten bei 6,30 Euro kalt pro Quadratmeter
Auf dem Grundstück soll ein Gebäudekomplex mit etwa 66.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche entstehen. Davon wird der Medienkonzern rund 36.000 Quadratmeter mit etwa 2000 Mitarbeitern beziehen. Doch G+J wird hier nicht selbst bauen, sondern einen Investor für die Realisierung des Bauvorhabens suchen und selber einen Mietvertrag mit einer Laufzeit von mindestens zwölf Jahren abschließen. Baubeginn soll Ende 2018/Anfang 2019 sein, zuvor wird es einen Architekturwettbewerb geben.
Dem Abendblatt liegen nun neue Details vor. An dem Standort mit der Anschrift Am Hannoverschen Bahnhof sollen nicht nur Büroflächen entstehen. Im Erdgeschoss soll eine bis zu 3000 Quadratmeter große Ausstellungsfläche geschaffen werden, die der Stadt zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung gestellt wird. Weitere Flächen im Erdgeschoss will der Verlag selber nutzen. Im Abendblatt-Gespräch hatte Julia Jäkel, Vorsitzende der G+J-Geschäftsführung, angekündigt: „Wir stellen uns ein einladendes, kreatives Haus vor. Dort könnten auch die Marken erlebbar werden.“
Außerdem soll auf dem Areal auf rund 17.000 Quadratmetern Wohnraum entstehen, die Hälfte davon als geförderter Wohnungsbau. Das heißt, die Einstiegsmieten liegen bei 6,30 Euro kalt pro Quadratmeter. Die andere Hälfte der Wohnungen wird frei finanziert.
Stadt macht aus Kaufpreis ein Geheimnis
Die Stadt hat den heutigen Hauptsitz des Medienkonzerns am Baumwall gekauft. Allerdings ist nach wie vor nicht bekannt, wer in den Gebäudekomplex nach dem Umzug von G+J einziehen soll. Es ist lediglich von einer städtischen Büronutzung die Rede. Gerüchte, wonach dort eine Außenstelle der Universität eingerichtet werden könnte, wurden bislang nicht bestätigt.
Auch aus dem Kaufpreis der 1990 bezogenen Immobilie mit unverbaubarem Blick auf den Hafen macht die Stadt ein Geheimnis. Auf Abendblatt-Anfrage wollte sich ein Sprecher der Finanzbehörde dazu nicht äußern. Branchenexperten gehen von mehr als 130 Millionen Euro aus.