Hamburg. Drei-Sterne-Koch Kevin Fehling feierte den ersten Geburtstag seines Restaurants The Table in der HafenCity.
Ein Prosit auf ein Jahr Selbstständigkeit: Zu einem kleinen und feinen Gourmetfest hatte Drei-Sterne-Koch Kevin Fehling (39) am Montagabend gemeinsam mit dem Champagnerhaus Perrier-Jouët in sein Restaurant The Table eingeladen. Rund 80 Gäste trafen sich in dem Lokal an der Shanghaiallee in der HafenCity und erlebten eine außergewöhnliche Küchenchoreographie.
„Es gab ja Stimmen, die uns nicht mal sechs Monate Selbstständigkeit zugetraut haben“, sagte Fehling dem Abendblatt. „Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass wir auch in zehn Jahren noch da sind.“ Der Meisterkoch war 2015 mit seiner Küchen- und Service-Mannschaft aus dem Hotel Columbia in Travemünde an die Elbe umgezogen.
Ein einziger, schlangenförmiger und thekenartiger Tisch aus Kirschholz mit bis zu 20 Plätzen bildet das Herzstück des Restaurants. Die Gäste können dabei das Geschehen in der Küche und die Köche bei der Arbeit beobachten. Die Plätze sind über Wochen im Voraus ausgebucht, sogar aus Dubai oder New York reisen Ess-Freunde extra an, um die Gourmet-Kreationen zu genießen. Das Sieben-Gänge-Menü plus diverser Grüße aus der Küche kostet 195 Euro ohne Getränke.
Trüffel, Kartoffelschaum und Wagyu-Schmorragout
Als Appetithappen hatten Fehling und seine Crew Pastramibrötchen, Lachs mit Pumpernickel, Soft-Shell-Crab „Marokko“ und Tandoori-Bun vorbereitet. Zur Vorspeise wurden Ceviche von der roten Garnele mit gefrorenem Limonenstaub, Peperoni und Tomate sowie Lachs von den Faröer-Inseln mit Kaviar, Yuzu (japanische Zitrusfrucht), Kohlrabi und Champagnerschaum gereicht. Dazu passten Champagner Grand Brut und der elegante Belle Époque Rosé 2006.
Weiter ging es mit Trüffel, Kartoffelschaum und Wagyu-Schmorragout sowie der Challans-Entenbrust mit Rotkohl-Maki, Orange, Béarnaise und Tonkabohnen-Chili-Jus. Dazu öffnete Kellermeister Hervé Deschamps die neue und streng limitierte Edition Belle Époque Automne 2005. Dieser Rosé-Jahrgangschampagner als Cuvée aus 45 Prozent Chardonnay, 50 Prozent Pinot Noir, fünf Prozent Pinot Meunier und 15 Prozent Rotwein aus Vertus und Vincelles ist nach Meinung des mehr als 200 Jahre alten Champagnerhauses eine Hommage an den Herbst.
„Den Zauber des Herbstes, seine leuchtenden Farben, die Kontraste dieser Jahreszeit, die Fülle reifer Früchte – all dies vereint unser Belle Époque Automne. Wir freuen uns, dass die Edition bei dem kulinarisch höchst anspruchsvollen Publikum Begeisterung ausgelöst hat“, sagte Jean de Castelnau, Botschafter für den Hersteller des prickelnden Getränks.
Champagne Supernova als Dessert
„Dass wir auf unser Jubiläum mit Perrier-Jouët Champagner angestoßen haben, spiegelt unser beidseitiges Bestreben wider, ausschließlich exzellente Produkte anzubieten“, so Fehling. „Unsere Partnerschaft basiert aber auch stark auf der persönlichen Ebene. Wir haben uns von Anfang an sehr geschätzt und unterstützt.“ In Hamburg wird unter anderem auch im Hotel Grand Elysée sowie in Til Schweigers Restaurant Barefood Deli dieser Champagner ausgeschenkt.
Als Zeichen der Wertschätzung kam denn auch das Dessert Champagne Supernova mit Quitte, Lavendel und Mandel als Praline in Form eines Champagner-Korkens daher. „Daran haben wir seit Donnerstag gearbeitet“, verriet der Sternekoch. Ganz deutsch endete die Speisenfolge mit Schwarzwälder Kirschtorte sowie Apfelkuchen.
„Restaurant passt wunderbar zur Stadt“
Unter den Gästen waren Thomas Martin, Küchenchef im Jacobs Restaurant an der Elbchaussee, Reimund Braasch, Geschäftsführer des Gastronomie-Dienstleisters Elbatelier, und Einar Möller vom Schweiger-Lokal Barefood Deli. Auch der Geschäftsführer von Pernod Ricard, Christian Seel, sowie die Hoteldirektoren Christoph Strenger (East) und Ingo Peters (Vier Jahreszeiten) genossen den Abend. Folke Sievers, Hotel Reichshof, hat „der Erfolg von Kevin Fehling neugierig“ gemacht hat, und Dehoga-Chef Franz J. Klein ist der Auffassung, dass „Hamburg drei Sterne“ braucht. Diese Meinung vertrat auch Thomas Martin vom Jacobs Restaurant: „Das Restaurant passt wunderbar zur Stadt und zieht internationale Gäste an.“
Fehling und Martin freuten sich übrigens auch über die 17 Punkte, die ihnen der neue Gault&Millau zugedacht hat. „Unsere Arbeit ist eine tägliche Herausforderung, schön, wenn sie gewürdigt wird“, sagte Thomas Martin am Montagabend.