Der Sommer grüßt zum Dockville-Jubiläum. 20.000 Besucher werden erwartet. Ein erster Eindruck vom Festival.
Hamburg. Die Sonne scheint? Bei einem Popfestival in Norddeutschland? Tatsächlich grüßt der Sommer freundlich am Freitag, als das Dockville Festival am Schengendeich in Hamburg-Wilhelmsburg beginnt, seinen zehnten Geburtstag zu feiern.
Zu Tausenden, bis Sonntag werden täglich 20.000 Besucher erwartet, strömen zumeist jüngere Pop-, HipHop- und Electrofans in das malerisch gelegene Areal zwischen Industrieanlagen. Frachter ziehen vorbei, als die Berliner Rapperin Sookee mit ihren aggressiven, feministischen und antifaschistischen Reimen Kunst und Botschaft auf der Vorschot-Bühne mit beeindruckender Energie abfeuert.
„Keine Liebe für die, die Liebe verbieten“, ist einer ihrer Forderungen. Umso mehr liebt das Dockville-Publikum. Ob zu den Querflöten-Tönen des britischen Songwriters Matt Corby auf der Großschot-Hauptbühne, zu den Electro-Beats von versteckten Minibühnen im Gehölz oder zu Folktronic-Hits aus Kassel von Milky Chance: Hingabe ist das Gebot der Stunde, unterstrichen von Glitzerstreifen um die Augen vieler Besucherinnen.
Dockville hat seinen eigenen Charme
Die Lichter glänzen auf dem Wasser, Sounds von 10 Bühnen vermengen sich im Menschenstrom nach hier und dort. Das Dockville ist einen langen und weiten Weg gegangen. Aus improvisierten Anfängen ist ein großes, buntes und sehr professionell organisiertes Festival mit einem immer noch ganz eigenem Charme geworden. Denn perfekt ist Dockville auch nach zehn Jahren nicht.
Aber wie sagt Carsten „Erobique“ Meyer bei seinem von Hunderten Tanzenden begleiteten funky DJ-Set auf der Maschinenraum-Bühne: „Wenn Ihr Perfektion wollt, dann geht zu Pur.“ Pur spielt Sonntag im ausverkauften Stadtpark. Aber: danke, nein.