Hamburg . Dort haben 150 Kinder Platz. Es ist ein Projekt des umstrittene Jungunternehmers und Schanzenhof-Eigentümers Maximilian Schommartz.

Für Schlagzeilen hat er in der jüngsten Vergangenheit reichlich gesorgt: als Eigentümer des Schanzenhofs im Schanzenviertel musste Maximilian Schommartz viel Kritik von Anwohnern einstecken. Und erst Anfang Juli verkündete der umstrittene Jungunternehmer, dass er für die SPD in den Bundestag einziehen will. Am Donnerstag stellte der 32-Jährige sein neustes Projekt vor: eine Kita. Eine der größten in Hamburg. Am Rande eines Gewerbegebiets Wilhelmsburg.

Am 1. August eröffnet direkt am Veringkanal eine neue Kindertagesstätte, die Platz für 150 Kinder bietet. Träger der neuen Einrichtung ist Fröbel e.V., der größte überregionale freigemeinnützige Kita-Träger bundesweit. Das Konzept für die Kita hat der Träger gemeinsam mit dem Immobilien-Eigentümer Maximilian Schommartz entwickelt.

Schommartz erwarb die Industriebrache 2007

„Das Areal am Veringkanal habe ich 2007 in sehr schlechtem Zustand erworben“, sagt der 32-Jährige. Mittlerweile seien in den sanierten Gebäuden Künstler und diverse soziale Einrichtungen, die sich um Jugendliche kümmern, untergebracht. „Mit der Kita komplettieren wir unseren Plan, die einstige Industriebrache mit neuem Leben zu füllen“, so Schommartz, Geschäftsführer der HWS Immobilien GmbH. Der Mietvertrag wurde über 25 Jahre geschlossen.

Die Besonderheit hat der Fröbel-Kita an der Industriestraße: Das über das Kita-Gutschein-System finanzierte Angebot richtet sich insbesondere an die bei den benachbarten Unternehmen tätigen Mütter und Väter, etwa vom Logistiker Hellmann. Bei Bedarf können zudem zusätzliche Leistungen wie erweiterte Öffnungszeiten von 6 bis 22 Uhr dazu gebucht werden, es gibt einen Hol-und-Bring-Service für benachbarte Firmen, eine eigene Küche, bilinguale Erzieher und keine Sommerschließzeiten.

Bei Kritikern gilt er als Immobilienhai

Maximilian Schommartz, vor dem Gymnasium Eppendorf, Er ging hier zur Schule, war Schulsprecher und begann sich hier für Politik zu interessieren
Maximilian Schommartz, vor dem Gymnasium Eppendorf, Er ging hier zur Schule, war Schulsprecher und begann sich hier für Politik zu interessieren © Marcelo Hernandez

Es ist bereits die sechste Einrichtung des Trägers Fröbel in Hamburg, der etwa auch in Osdorf (100 Plätze), Barmbek-Süd (75 Plätze) und Altona (130 Plätze) vertreten ist. „Wir freuen uns, dieses ungewöhnliche Konzept einer Kita inmitten so vieler Gewerbebetriebe im aufstrebenden Wilhelmsburg gemeinsam mit dem Eigentümer hier umsetzen zu können“, sagte Mark Terence Jones vom Träger Fröbel bei der Vorstellung der neuen Einrichtung.

Für Maximilian Schommartz ist es nicht der erste Kita-Träger, der als Mieter in eine seiner Immobilien einzieht. „Eine weitere große Kindertagesstätte hat in einem Gebäude von uns in der City Nord eröffnet, zwei weitere Kita-Projekte sind in Planung“, sagt der Mann, der von Kritikern gerne als abgezockter Immobilienhai dargestellt wird.

Auch die Ev. Stiftung Alsterdorf ist sein Mieter

„Unsere Gewerbeflächen vermieten wir vorzugsweise an soziale Träger, darunter Einrichtungen zur Förderung von Menschen mit Behinderung sowie zur Integration und Bildung von Jugendlichen“, betont Schommartz. Zu seinen Mietern zählen unter anderm die Pestalozzi Stiftung Hamburg, die Evangelische Stiftung Alsterdorf und die Arbeitslosen Initiative Wilhelmsburg.

Er gehe diesen Weg aus „gesellschaftspolitischer Überzeugung". "Und aufgrund bester Erfahrungen“, sagt er. Zudem sei sein Ziel, wenn möglich langfristige Mietverträge abzuschließen. „Das gibt beiden Seiten Sicherheit."