Hamburg. Der Umbau fördert alte Schätze neu zu Tage. Eintritt frei im ganzen Mai. Beim neuen Rundgang gibt es jetzt einige Überraschungen.
Mit strahlendem Lächeln begrüßte Kunsthallendirektor Hubertus Gaßner am Donnerstag die Presse zur feierlichen Wiedereröffnung seines Museums nach gut eineinhalb Jahren Schließung. Begleitet von dem Hamburger Unternehmer und Mäzen Alexander Otto und seiner Frau Dorit, deren 15-Millionen-Euro-Spende die Modernisierung erst möglich gemacht hat, führte er durch das komplett durchrenovierte Haus und zeigte, dass im Zuge dessen auch über die Präsentation der Sammlung grundlegend nachgedacht wurde, außerdem über neue Formen der Vermittlung von Museumsarbeit im weiteren Sinne.
"Bürgerschaftliches Engagement und Politik haben hier in vorbildlicher Weise zusammengewirkt, um der Architektur, dem Eingangsbereich und den der Kunst gewidmeten Räumen die Gestalt zu geben, die der hervorragenden Sammlung aus acht Jahrhunderten den angemessenen und ansprechenden Rahmen verleiht", sagte Gaßner. Die Stadt hatte fast sieben Millionen Euro in die Sanierung investiert.
Der Rundgang ist chronologisch aufgebaut
Das Haus betritt man nun wieder durch den ehemaligen Haupteingang, der viel großzügiger und repräsentativer ist als der enge alte. Neue Aufzüge erleichtern den Etagenwechsel. Am Kopf der großen breiten Treppe erwartet den Besucher jetzt hochrangige Kunst der Nachkriegszeit.
Neue Einblicke in die Hamburger Kunsthalle
Der anschließende Rundgang ist dann chronologisch aufgebaut und beginnt mit einem Bruch, denn den Anfang macht der mittelalterliche Altar von Meister Bertram. Jeder der folgenden Räume hat ein kunsthistorisches Thema, auch die Kabinette. "Das Herzstück der Modernisierung der Hamburger Kunsthalle ist zweifellos der neu gestaltete chronologische Rundgang, der die ganze Vielfalt der Sammlungen offenbart und gerade auch einem neuen Publikum zugänglich macht", sagte Kultursenatorin Barbara Kisseler.
Stiftungen finanzierten Restaurierungen
Durch das Engagement diverser Stiftungen kamen 350.000 Euro zusammen, die für die Bilder-Restaurierung verwandt wurden. Mehr als 80 Bilder sind nun aus dem Depot ans Licht gelangt. Alle Wände wurden neu gestrichen und gedämmt, die neuen Böden sind aus geräuchertem Eichen-Parkett. Und das Schönste: Dank Alexander Otto ist der Eintritt für einen ganzen Monat lang frei.
Otto sagte, er würde sich freuen, wenn viele Menschen den freien Eintritt im Mai nutzten, nicht nur die Kunst, sondern auch das Museum neu zu erleben. "Ein fast 150 Jahre altes, denkmalgeschütztes Museum zu sanieren und zu modernisieren, ist vergleichbar mit der behutsamen Restaurierung eines alten Kunstwerks. Das ist spannend, denn man erlebt Überraschungen und lernt sehr viel", sagte der Unternehmer. "Uns war wichtig, die Kunsthalle in puncto Attraktivität, Besucherfreundlichkeit und Energieeffizienz fit für die Zukunft zu machen und ihr damit zu der Strahlkraft zu verhelfen, die sie verdient."