Hamburg. Am Weltfrauentag haben wir uns umgehört: Fühlen sich die Frauen in Hamburg gleichberechtigt? Und braucht man den Tag überhaupt noch?

Der heutige Weltfrauentag stand im Hamburger Rathaus im Zeichen der Flüchtlingskrise. Um die Aufmerksamkeit auf geflüchtete Frauen zu lenken, referierte die ARD-Journalistin Anja Reschke über „Frauen und Flucht“. Reschke hatte im vergangenen Jahr vor allem mit ihrem Tagesthemen-Kommentar zur Hetze gegen Ausländer im Internet für Diskussionen gesorgt.

Ergänzend stellten Studenten des International Media Centers der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) Multimediareportagen über geflüchtete Frauen vor.

130 Frauen und Männer demonstrierten

Am späten Nachmittag gab es außerdem eine Demonstration für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Um 17 Uhr starteten die Demonstranten an der Rindermarkthalle an der Feldstraße und zogen durch die Sternschanze. Die Polizei berichtet, dass 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei waren. Der Zug verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. Gegen 20 Uhr löste sich die Menge auf.

Weltweit forderten Organisationen, Politiker und Prominente die soziale, kulturelle und politische Gleichstellung von Frauen. In New York eröffneten die Schauspieler Emma Watson und Forest Whitaker die Kunstwoche zur UNO-Kampagne „HeForShe“. Bundespräsident Joachim Gauck hat anlässlich des Frauentags auf Gleichberechtigung vor allem im Arbeitsalltag gepocht.

Der Frauentag wurde auf Anregung der deutschen Sozialdemokratin Clara Zetkin erstmals 1911 in Deutschland und in Nachbarländern organisiert. Seit 1921 wird er am 8. März gefeiert. 1977 erkannte die UNO-Generalversammlung den Frauentag an.