Berlin/Hamburg . Hamburg stellt Konzerthaus auf der weltgrößten Reisemesse ITB in den Mittelpunkt. Bürgermeister Scholz präsentiert es persönlich.
Premiere für die Elbphilharmonie und für Bürgermeister Olaf Scholz (SPD). Zum ersten Mal stellt die Hansestadt ihr neues Wahrzeichen, das 2017 eröffnet wird, in den Mittelpunkt der Hamburg-Werbung auf der größten Reisemesse der Welt, der Internationalen Tourismusbörse 2016 (ITB) in Berlin. Auf die rund 175.000 Messebesucher wartet vom 9. bis zum 13. März nicht nur ein vier Meter hohes Multimedia-Modell des Konzerthauses. Der Bürgermeister selbst wird die Elbphilharmonie am 9. März der Weltpresse vorstellen. Es werden 7000 Journalisten zur ITB erwartet.
Das Motto für den Auftritt der Hansestadt auf der Messe lautet: „Hamburg – Große Freiheit für große Kultur“. Hamburg ist einer von 10.000 Ausstellern und hat seinen großen Auftritt in Halle 6.2 A. Der Messestand der Hansestadt erstreckt sich über zwei Ebenen auf rund 630 Quadratmeter.
Bürgermeister Scholz sagte dem Abendblatt: „Wenn die Elbphilharmonie im nächsten Jahr öffnet, wird Hamburg über einen weiteren touristischen Anziehungspunkt verfügen. Ein einzigartiges Gebäude, das offen für alle Besucher ist und zu den besten Konzerthäusern der Welt zählen wird.“ Begleitet wird der Bürgermeister von Christoph Lieben-Seutter, dem Generalintendanten der Elbphilharmonie. Er sagt: „Die Stadt Hamburg rückt bei der ITB in diesem Jahr inhaltlich die Elbphilharmonie ins Zentrum ihrer Selbstdarstellung. Sie macht das an ihrem Stand mit einem attraktiven Modell des Gebäudes unübersehbar.“
Reisejournalisten aus aller Welt und Tourismus-Fachleute sollten dabei nicht nur eine Idee von der einmaligen Architektur bekommen, sondern auch vom Leben in der Elbphilharmonie – „und das ist die Musik, die dort spielt“, sagt der Generalintendant. Das Herzstück des Konzerthauses mit seiner futuristischen Glasfassade ist der große Konzertsaal für bis zu 2100 Zuhörer in 50 Meter Höhe.
Hamburg und Kopenhagen wollen ihren Tourismus gemeinsam vermarkten
Für Hamburg ist der Tourismus einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren. Im vergangenen Jahr wurden rund 12,6 Millionen Hotelübernachtungen in der Stadt registriert. Die Elbphilharmonie soll ein Tourismus-Magnet werden, der viele zusätzliche Gäste aus dem Ausland anzieht.
Die weiße Haut im Großen Saal der Elbphilharmonie
Nach der Pressekonferenz am 9. März in Berlin steht der traditionelle Hamburg-Empfang auf der ITB an, dazu werden rund 300 Gäste erwartet. Hier nimmt Bürgermeister Scholz gemeinsam mit Christoph Lieben-Seutter und dem kommissarischen Hamburg-Tourismus-Chef Rolf Strittmatter an einer Gesprächsrunde teil. Das Thema ist auch dort: die Elbphilharmonie.
Auf dem Hamburg-Stand, organisiert von der Hamburg Tourismus GmbH (HHT), präsentieren sich auch 60 Partner, darunter viele Reedereien. Dort steht das Netzwerken im Vordergrund, und es werden wichtige Geschäfte angebahnt oder sogar schon vor Ort abgeschlossen.
Ein Beispiel: Die HHT und ihr dänisches Pendant „Wonderful Kopenhagen“, die in Berlin beide ihren Tourismus vermarkten, unterzeichnen einen Kooperationsvertrag. Die beiden Metropolen wollen in ausgewählten Auslandsmärkten gemeinsam Marketingaktivitäten umsetzen. So werden Hamburg und Kopenhagen zum Beispiel in China jeweils einen sechsstelligen Betrag in die Präsentation ihrer Städte investieren. Auch ein Mitarbeiteraustausch zwischen der HHT und „Wonderful Kopenhagen“ ist geplant.
Ein weiterer prominenter Gast hat sich für den 11. März auf der ITB in Berlin angekündigt: Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) wird den Hamburger Kreuzfahrttag 2016 auf dem Stand eröffnen. Hier steht unter anderem der „Reedertalk-Talk“ auf dem Programm.
Außerdem wird die „Hamburger Kreuzfahrtpersönlichkeit 2015“ ausgezeichnet. Die Laudatio wird Karl J. Pojer, Chef von Hapag Lloyd Kreuzfahrten halten, der im vergangenen Jahr den Preis erhalten hatte.
Der große Auftritt der Hansestadt auf der ITB hat seinen Preis: Nach Abendblatt-Informationen liegen die Kosten bei rund 400.000 Euro, davon werden rund 75 Prozent durch Partner gedeckt, den übrigen Teil bezahlt die Stadt. HHT-Geschäftsführer Strittmatter sieht das als lohnende Investition: „Die HHT bietet der Hamburger Tourismuswirtschaft mit dem Messestand und dem ergänzenden Programm eine Plattform, um sich der Reiseindustrie sowie den Medienvertretern effizient und wirkungsvoll zu präsentieren.“
Strittmatter kündigte an: „Die Nachfrage nach Hamburg und den Unternehmen am Stand ist stärker denn je, es werden rund 6000 Gesprächsteilnehmer am Stand erwartet.“