Hamburg. Unter der Fahrbahndecke wurden weitere Schäden entdeckt. Es ist nicht die erste negative Überraschung.
Die Sanierung des Alten Elbtunnels wird offenbar noch einmal deutlich teurer als geplant. Nach Informationen des Abendblatts sind nicht einkalkulierte Schäden unter der Fahrbahndecke einer der beiden Tunnelröhren entdeckt worden, die zusätzliche Arbeiten unumgänglich machen.
Es handelt sich nicht um die erste negative Überraschung dieser Art: Im Zuge des Erneuerungsprogramms, dessen Kosten ursprünglich bei 17 Millionen Euro liegen sollten, wurden bei genauerer Betrachtung der Bausubstanz des Gebäudes aus dem Jahr 1911 immer wieder neue Schäden festgestellt, die die Kosten nach oben trieben.
Zudem steht das Gebäude unter Denkmalschutz, was bei der Sanierung besondere Sorgfalt erfordert und zusätzlichen Aufwand nach sich zieht. Zuletzt gingen die Behörden von rund 100 Millionen Euro Gesamtkosten für die Sanierung der alten Tunnelröhren aus.
Fertigstellungstermin steht noch nicht fest
Zwischenzeitig stand das Projekt deshalb auf der Kippe. So überlegte Hamburg nach der Sanierung der Oströhre, die mit Ausgaben in Höhe von 47 Millionen Euro bis 2017 abgeschlossen werden soll, die Reparatur der Weströhre auszusetzen. Nur durch zusätzliche finanzielle Unterstützung aus dem Kulturetat der Bundesregierung konnte das Bauprogramm fortgesetzt werden. Die für den Alten Elbtunnel zuständige Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) wollte sich am Donnerstag zu etwaigen Mehrkosten nicht äußern. Ein Sprecher verwies auf eine Pressekonferenz am Freitag, zu der die HPA überraschend eingeladen hat.
Der Alte Elbtunnel war Anfang des 20. Jahrhunderts als Verbindungsweg für Hafen- und Werftarbeiter zwischen Landungsbrücken und Steinwerder gebaut worden. Seit 1994 saniert die Stadt den Tunnel und dessen zwei markante Kuppelgebäude an den Ausgängen. Ursprünglich sollten die Arbeiten bereits im Jubiläumsjahr 2011 abgeschlossen sein. Ein neuer Termin ist noch nicht bekannt, da die Sanierung der Weströhre erst beginnt.