Helmut Schmidt: So läuft der Staatsakt im Michel ab
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Hamburg . Trauergäste singen „Der Mond ist aufgegangen“, Kent Nagano dirigiert. Die Route seiner letzten Reise durch Hamburg sehen Sie hier.
Wenn sich am Montag im Hamburger Michel die Trauergäste versammeln, um sich von Altkanzler Helmut Schmidt zu verabschieden, werden sie als letzten Gruß auch eins der bekanntesten deutschen Abendlieder singen. „Der Mond ist aufgegangen“, geschrieben von dem Wandsbeker Matthias Claudius, soll gleich nach der Predigt von Hauptpastor Alexander Röder aus 1800 Kehlen erklingen. Das geht aus dem Programmablauf zu den Trauerfeierlichkeiten hervor, den das Bundesinnenministerium am Freitag veröffentlichte.
Der Staatsakt in der Hauptkirche St. Michaelis beginnt danach um 10.30 Uhr. Bereits ab 9 Uhr werden die ersten Gäste erwartet. Um 10 Uhr treffen die Familienangehörigen sich mit den offiziellen Vertretern, darunter Bundespräsident Joachim Gauck, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundestagspräsident Nobert Lammert sowie dem Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz. Danach nehmen sie ihre Plätze ein. Zuletzt, laut Ablaufplan um 10.27 Uhr, der Bundespräsident mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt.
Großes militärisches Ehrengeleit für Helmut Schmidt
Eine halbe Stunde ist für den kirchlichen Teil des Staatsaktes vorgesehen. Zum Abschluss wird der Hamburger Volkssänger Joachim Wiegandt zur Gitarre das Lied „Mien Jehann“ singen.
Trauer um Helmut Schmidt
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Im folgenden staatlichen Teil der Trauerfeier werden wie berichtet der ehemalige amerikanische Außenminister Henry Kissinger, Bürgermeister Scholz und die Bundeskanzlerin sprechen. Musikalisch umrahmt wird die Feier, die bis 12 Uhr dauern soll, von Werken Johann Sebastian Bachs, gespielt von den Hamburger Philharmonikern unter der Leitung von Generalmusikdirektor Kent Nagano.
Nachdem der Sarg aus dem Kirchenschiff getragen worden ist, wird dem ehemaligen Bundeskanzler, Verteidigungs- und Finanzminister das große militärische Ehrengeleit zuteil. Acht Soldaten tragen den Sarg an der Ehrenformation der Bundeswehr zum Sargwagen. Dieser fährt begleitet von einer Ehreneskorte der Hamburger Polizei mit fünf Motorrädern Richtung Rödingsmarkt.
Helmut Schmidts letzter Weg durch die Stadt
Hamburger, die Helmut Schmidt auf seinem letzten Weg, die Ehre erweisen möchten, können das entlang der Route des Trauerkondukts. Die voraussichtliche Route zum Friedhof Ohlsdorf verläuft über: Ludwig-Erhard-Straße / Willy-Brandt-Straße / Brandstwiete / Schmiedestraße / Bergstraße / Mönckebergstraße / Rathausmarkt / Plan / Ballindamm / Ferdinandstor / An der Alster / Schwanenwik / Herbert-Weichmann-Straße / Sierichstraße / Bebelallee / Rathenaustraße / Alsterdorfer Straße.
Vereinzelte Medienberichte, nach denen es auch eine Außenübertragung der Trauerfeier vor dem Michel geben sollte, wurden vom Senat nicht bestätigt.
Auf dem Ohlsdorfer Friedhof soll Schmidt eingeäschert und unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Familiengrab bestattet werden.
Die Trauergäste werden auf Einladung von Bürgerschaft und Senat im Rathaus zu einem Trauerempfang erwartet. Dieser endet gegen 15.30 Uhr. Den ganzen Tag über gelten verschärfte Sicherheitsvorkehrungen, unter anderem sind Spürhunde und Scharfschützen im Einsatz. Der Staatsakt wird live im NDR Fernsehen und auf abendblatt.de übertragen.
Die frühen Jahre des Helmut Schmidt
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Helmut Schmidt war am 10. November im Alter von 96 Jahren in seinem Haus in Hamburg gestorben. Sein Tod hatte große Trauer ausgelöst. Im Kondolenzbuch im Hamburger Rathaus haben sich bis Freitagmittag bereits 9500 Menschen eingetragen. Bis Sonntagabend 17 Uhr liegt das Buch noch für die Öffentlichkeit aus (Freitag bis 19 Uhr, Sonnabend und Sonntag 10 bis 17 Uhr).
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