Hamburg. 71.549 Menschen waren im Oktober arbeitslos, die meisten in Mitte. Positiver Trend wird aber durch Zuzug Asylberechtigter kompensiert.
Nachdem die Arbeitslosigkeit in Hamburg im September rückläufig war, blieb sie im Oktober bei der Quote von 7,3 Prozent unverändert, berichtet die Arbeitsagentur. In absoluten Zahlen waren in der Hansestadt mit 71.549 jedoch 590 Menschen weniger arbeitslos als im Vormonat.
Ausländerarbeitslosigkeit steigt im Vergleich zum Vorjahr
Noch im September waren 72.139 Menschen und damit 0,8 Prozent mehr Menschen in Hamburg ohne Job. Trotz des positiven Trends rechnet die Arbeitsagentur nicht mit einer signifikanten Veränderung des Hamburger Arbeitsmarktes. „Denn die reale und positive Gesamtentwicklung wird durch den Anstieg der Arbeitslosigkeit aus den Asylzugangsländern kompensiert“, sagt Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburger Arbeitsagentur.
„So hat die Ausländerarbeitslosigkeit im Jahresvergleich insgesamt um 1000 zugenommen, etwa 900 entfallen auf Asylberechtigte aus Krisenländern“, sagt Fock. Im Vergleich zum Vormonat sank die Arbeitslosigkeit unter Ausländern jedoch geringfügig auf 20.233: Insgesamt 220 Menschen (1,1 Prozent) ohne deutsche Staatsangehörigkeit weniger waren im Oktober ohne Job.
Die meisten Arbeitslosen leben in Hamburg-Mitte
Die meisten Arbeitslose unter den sieben Hamburger Bezirken hat Hamburg-Mitte prozentual wie auch in absoluten Zahlen vorzuweisen: Hier sind 9,6 Prozent der Einwohner und damit 16.480 Menschen arbeitslos gemeldet. Dahinter folgt auf die Bevölkerung gerechnet Harburg mit 9,3 Prozent Arbeitslosigkeit (7.547 Menschen), dann Altona mit 7,6 Prozent und damit 10.129 Menschen ohne Job.
7,4 Prozent der Einwohner sind jeweils in Wandsbek (14.949 Menschen) und Bergedorf (5.016) ohne Job. Hamburg-Nord hat eine Quote von 5,6 Prozent (10.291 Menschen) und Eimsbüttel hat mit 4,9 Prozent (7.137 Menschen) die niedrigste Arbeitslosenquote.
Gelernte Fachkräfte im Industriesektor gefragt
Bundesweit hatte die Arbeitsagentur am Vortag über ein Rekordhoch bei den freien Stellen berichtet, auch sank die Arbeitslosenzahl im Oktober auf 2,649 Millionen Menschen. Nach Einschätzung führender Wirtschaftsinstitute werde die innerdeutsche Konsumlaune anhalten, berichtet die Arbeitsagentur. Das sorge für sichere und zusätzliche Arbeitsplätze, die allerdings vornehmlich mit Fachkräften zu besetzen sind.
Die Nachfrage nach gelernten Kräften steigt auch in Hamburg seit Jahresbeginn kontinuierlich. Insbesondere in den Bereichen Industrie (3.662 Stellen), Verkehr und Logistik sowie Schutz und Sicherheit (2.963 Stellen), Gesundheitswesen (2.164 Stellen) und kaufmännische Dienstleistungen (2.552 Stellen) suchen viele Unternehmen in Hamburg geeignete Arbeitskräfte. Ein hohes Risiko länger arbeitslos zu bleiben tragen ungelernte Arbeitslose. Ihr Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit ist mit 52,8 Prozent sehr hoch.