Hamburg. Die Flüchtlinge machten auf Probleme bei der Unterbringung aufmerksam. Vor dem ersten Frost spitzt sich die gesundheitliche Lage zu.

Etwa 100 Flüchtlinge haben am Dienstag auf dem Jungfernstieg und vor dem Hamburger Rathaus gegen ihre Unterbringung in unbeheizten Zelten protestiert. „Uns ist kalt“, hieß es auf einem der Transparente. Auf einem anderen stand: „Baut die Zelte ab bitte“. Vor allem seine Kinder litten unter der Kälte und Feuchtigkeit, sagte ein Bewohner einer Erstaufnahmeeinrichtung im Stadtteil Bahrenfeld. Ein anderer Flüchtling zeigte ein ärztliches Attest, wonach er unter einer Neigung zu Infekten leidet.

Die grüne Bürgerschaftsfraktion empfing kurzfristig sechs Demonstranten zu einem Gespräch. Fraktionschef Anjes Tjarks und die flüchtlingspolitische Sprecherin Antje Möller hätten den Asylbewerbern erklärt, welche Verbesserungen bei der Flüchtlingsunterbringung geplant seien und ihnen eine „ehrliche Perspektive“ vermitteln wollen, sagte ein Fraktionssprecher.

Vor dem ersten Frost spitzt sich die gesundheitliche Situation in großen Flüchtlingsdörfern zu. Wie Mitarbeiter berichten, sind an der Schnackenburgallee in Bahrenfeld und am Jenfelder Moorpark noch Hunderte Familien in Zelten untergebracht, in Etagenbetten auf erkaltetem Wiesenboden.