Rothenburgsort. 650 Gäste spenden beim zehnten Geburtstag der Golf Lounge 16.000 Euro an Hamburger Sportler, die 2016 in Rio starten wollen.

Peter Merck, der nicht zufällig so heißt, sondern zur Familie des gleichnamigen Pharma­riesen gehört, hat am Sonnabend eindrücklich bewiesen, dass Sport verbinden kann. Der Unternehmer, der vor zehn Jahren in einem damals nahezu unbekannten Winkel Hamburgs nahe den Elbbrücken die Golf Lounge gegründet hatte, versammelte zur Jubiläumsfeier neben Golfbegeisterten auch Ruderer, Hockeyspieler, Fußballer, Boxer und Fitnessfreunde auf seinem Gelände – insgesamt 650 Gäste. „Wir wollen uns heute nicht alleine freuen, sondern wir feiern hier für alle Sportler der Stadt“, sagte Merck.

Er schickte alle Erlöse des Abends, die aus Spenden und kleinen Wettkämpfen per Golf- und Minigolfschläger errungen wurden, an das Team Hamburg 2016. Insgesamt 16.000 Euro kamen zusammen. Das Geld soll die jungen Sportler aus Hamburg auf ihrem Weg zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro unterstützen.

Golf wird von 2016 an – nach 112 Jahren – wieder olympisch. Deshalb sollte das Jubiläum ganz im Zeichen der Spiele stehen. Darüber freuten sich Aktive wie der Ruder-Olympionike Eric Johannesen, der paralympische Golfer Manuel de los Santos und ehemalige Aktive wie Hockeystar „Büdi“ Blunck und Ex-Fußballprofi Stefan Schnoor.

Angetan war auch Hamburgs Sportsenator Michael Neumann (SPD), der die Chancen der Stadt, 2024 die Olympischen Spiele ausrichten zu dürfen, positiv einschätzt: „Es ist unser ehrgeiziges Ziel, uns für die Olympischen und Paralympischen Spiele zu qualifizieren und vielleicht dann sogar einen Hamburger Golfer auf dem Treppchen zu sehen.“

Was sonst noch möglich ist, demonstrierte Merck, als er die sonst eher karge Golfanlage mit Abschlag­station und viel Platz zum Bälle-fliegen-Sehen in eine Partymeile verwandelte: Wo vorher freier Himmel war, wölbte sich ein gigantisches Zeltdach. Wo sonst der perfekte Schlag geübt wird, reihte sich eine Champagnerbar an den Infostand.

Auf Sand und Grün waren szenige Food Trucks wie „Vincent Vegan“ sowie „Meatwagen“ und „Urban Food“ geparkt, hier konnten sich die Besucher Süßkartoffelpommes, Miniburger und Wraps abholen. Auch die Bühne für Sängerin Annett Louisan und die Söhne Hamburgs, Joja Wendt, Stefan Gwildis und Rolf Claussen, mit Konzertflügel und feinster Technik, lud die Gäste zum Feiern ein.

Wobei – eine wollte sich von der gelösten Stimmung nicht so recht mitreißen lassen. Die Münchner Moderatorin Verena Kerth, aus Bayern zum Event eingeladen und extra eingeflogen, hatte den Hamburger Spätsommer unterschätzt und für diesen Anlass ein luftiges Sommerkleid mit viel Beinfreiheit sowie hochhackige Edel-Booties als Garderobe gewählt. Je länger das Charity-Minigolfturnier am frühen Abend dauerte, desto verschlossener wurde sie. Das hielt alle anderen jedoch nicht davon ab, richtig zu feiern – und Bälle in die tiefschwarze Nacht zu schlagen.